Kohlenstoffspeicher Holz

Jedes Holzprodukt – ob Fenster, Kochlöffel, Schreibtisch oder Parkettboden, speichert den Kohlenstoff, den der ursprüngliche Baum, aus dem das Produkt gefertigt wurde, der Atmosphäre entzogen hat. Und zwar 500 Kilogramm Kohlenstoff pro Tonne Holz! Dieser Kohlenstoff bleibt solange gebunden – und damit der Atmosphäre entzogen - wie das jeweilige Holzprodukt bestehen bleibt.

Holzprodukte sind also Kohlenstoffspeicher und können es – je nach Einsatz – über viele Jahrhunderte bleiben. Je mehr andere CO2 verursachenden Materialien durch Holzprodukte ersetzt werden, desto mehr CO2-Emissionen können verhindert werden: der so genannte »Substitutionseffekt«. Diese Substitution hat positive Auswirkungen auf die CO2-Bilanz, weil bei der Herstellung von Aluminium, Stahl, Ziegeln etc mehr CO2 freigesetzt wird und oft der Aufwand an fossiler Energie (Öl, Kohle) für deren Herstellung und den Transport viel höher ist. Im Unterschied zu diesen anderen Produkten kann Holz am Ende seines Lebenszyklus auch noch energetisch genutzt werden, sprich: verbrannt werden. Möglichst viele Materialien durch Holz zu ersetzen, ist für die Verringerung des CO2-Ausstoßes und somit für die Abschwächung des Klimawandels somit sehr sinnvoll.

Quelle: FNR 2019

Hausbau mit Holz hat ausgezeichnete Ökobilanz
Beim Vergleich der Holz-Fertigbauweise, mit der nach wie vor stärker verbreiteten Massivbauweise, zeigt sich, dass bei einem überwiegend aus Holz gefertigtem Haus mehrere Tonnen CO2 eingespart werden. Eine Studie beziffert die CO2-Ersparnis auf durchschnittlich 80 Tonnen, für den Neubau eines gewöhnlichen Einfamilienhauses aus Holz gegenüber der klassischen Massivbauweise. Diese Einsparung ergibt sich, da Bäume CO2 binden und im Holz dauerhaft als Kohlenstoff speichern. Zudem ist der Energieaufwand für die Gewinnung, Verarbeitung und den Transport von Holz weitaus geringer als bei CO2 intensiven Materialien wie Ziegel oder Beton.

Basierend auf den Baugenehmigungen von 2018 in Deutschland wurden von den insgesamt 100.242 Ein- und Zweifamilienhäuser 19.678 in Fertig- und 80.564 in Massivbauweise realisiert. Hätten die Deutschen im vergangenen Jahr nur Fertighäuser gebaut, so hätten rund 6,5 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden können. Die Dimension dieser Größe lässt sich am besten mit einem Vergleich veranschaulichen: Die rechnerische Einsparung von exakt 6.445.120 Tonnen CO2 entspricht 21.062.484 Flügen von Berlin nach Mallorca. Somit könnte ein Viertel der deutschen Bevölkerung verteilt auf knapp 100.000 Flugzeuge in der Economy-Class gleichzeitig nach Mallorca in den Urlaub fliegen.
Quelle: Studie zur CO2-Einsparung „Der Beitrag von Forst und Holz zum Klimaschutz: Beispiel Nordrhein-Westfalen“ - Arno Frühwald und Marcus Knauf