Buchensterben

Foto: Janine Walter

Auch die Buche leidet unter dem Klimawandel

Als Folge der Dürre sterben seit 2018 nicht nur viele Fichten, sondern auch immer mehr – eigentlich konkurrenzstarke –  Buchen. Bei vielen Buchen kann man nur spärliches Laub,  Feinreisigverluste und abgestorbene Kronenteile erkennen. Betroffen sind vor allem die älteren Exemplare. Wegen der anhaltenden Trockenheit sind die tieferen Bodenwasserspeicher seit 2018 leer. Die tiefwurzelnden Bäume können nicht mehr genügend Feinwurzeln nachbilden, die für die Wasserversorgung erforderlich sind. Oft ist auch die Rinde vieler Buchen durch Sonnenbrand aufgerissen. Dadurch wird die Rinde zur Eintrittspforte für Holz zersetzende Pilze.

Der Befall durch Insekten setzt den Buchen dann noch weiter zu. Sie haben mit Schädlingen wie dem Buchenspringrüssler und zunehmend auch mit dem Kleinen Buchenborkenkäfer zu kämpfen. An den betroffenen Buchen tritt dann Schleimfluss auf, der in schwarzen Flächen auf der Rinde sichtbar wird. Punkte mit austretendem Baumsaft weisen kleine "Erhebungen" auf. Hier hat der Baumsaft braunes Bohrmehl verklebt. Unter diesen Stellen sind nach Entfernen der Rinde i.d.R. Fraßgänge des Kleinen Buchenborkenkäfers (Taphrorychus bicolor) sichtbar.

Forstleute hoffen, dass sich die weniger stark geschädigten Buchen nach einem „normalen Wetterjahr“ mit viel Regen und wenig Hitze wieder erholen können. Allerdings geht man leider nicht davon aus, dass es sich beim aktuellen Buchensterben um ein einmaliges Phänomen handelt. Lange Dürrephasen müssen künftig häufiger erwarten werden, und sie machen dem gesamten Ökosystem Wald zu schaffen. Der Klimawandel begünstigt zudem die Ausbreitung von Insekten und Pilzerkrankungen.

Die jüngsten Erfahrungen lassen Forstleute zweifeln, dass die Buche die klimaplastische Baumart der Zukunft ist, wie dies von ökologischer Seite gern dargelegt wird. Tatsache ist, dass eineinhalb Trockenjahre ausreichen, um die Vitalität des Baumes in einigen Teilen Deutschlands erheblich einzuschränken. Übrigens unabhängig von der forstlichen Bewirtschaftungsweise: Im Buchen-Nationalpark Hainich werden exakt die gleichen Phänomene wie im daneben liegenden Wirtschaftswald beobachtet.
 

Gefahr auch für Waldbesucher

Die toten Bäume stellen auch eine große Gefahr dar: nicht nur für die Arbeiter im Wald, sondern auch für die Waldbesucher und Jäger. Deshalb kann es passieren, dass ganze Waldgebiete abgesperrt werden müssen und das Betreten hier untersagt ist. Aber auch so sollte sich jeder Waldbesucher nur mit Vorsicht darin bewegen, denn manche Buchen sind nicht mehr standsicher und können große Äste abwerfen.

Linktipp und Quelle: Asche, Norbert und Heiner Meier zu Beerentrup (2019): Buchensterben im Raum Detmold – Trocknis und Buchenborkenkäfer als Ursache?. https://www.waldwissen.net.