Wald als Schutz vor Immissionen, Lärm und hässlichen Anblicken

Foto: C. Blohm

Auch für den Immissions- und den Lärmschutz spielt der Wald eine wichtige Rolle. Wald filtert Staub, Gase und sogar radioaktive Stoffe aus der Luft. Bei Windbewegung streicht die Luft durch die Waldbestände, wobei Blätter und Nadeln der Bäume die schädlichen Stäube und Abgase aus der Luft herausfiltern. Die Deposition von Schadstoffen ist auf Waldflächen zwei bis zehnmal höher als über Freiflächen. In Industrie- und Ballungsräumen enthält die Luft 100.000 bis 500.000 Staubteilchen pro Kubikmeter Luft, in Waldgebieten sind dies rund 500. Der Wald übernimmt somit gerade in Industrieräumen eine bedeutende Rolle bei der Verbesserung der Atemluft.

Die Filterwirkung hängt auch von der Waldstruktur ab. So hat immergrüner Nadelwald eine bessere Filterwirkung als winterkahler Laubwald. Und auch Lärm und Geräusche dämmt er besser ab. Immissions- und Lärmschutzwald spielt vor allem im Umfeld von Industrieanlagen und Straßen eine Rolle, sowie rund um Großställe für die Tierhaltung. Auf großen Truppenübungsplätzen mit Fahr- und Schießbetrieb sind der Aufbau und der Erhalt von Immissionsschutzwäldern eine der Hauptaufgaben der dortigen Forstverwaltungen. Auf der Hand liegt, dass bei der Hauptfunktion als Immissions- und Lärmschutzwald die örtlich zuständigen Forstleute die Bewirtschaftung des Waldes darauf abstellen müssen. Die Waldstruktur muss dann dauerhaft an die Funktion angepasst werden.

Auch der Sichtschutz wird durch Wald erfüllt, wenn Industrieanlagen, landwirtschaftliche Nutzgebäude in der freien Landschaft oder Straßenzüge, Autobahnauffahrten sowie „Landschaftswunden“ wie z. B. Steinbrüche die Bevölkerung nicht beeinträchtigen sollen. Hier bietet der entsprechend angelegte Wald die geeignete Kulisse.