Zustimmung der Umweltminister zum rückwärtsgewandten Nature Restoration Law völlig unverständlich Auflagen und Verbote statt Kooperation und Anreize

Berlin, den 17. Juni 2024: Zur heutigen Zustimmung des Umweltminister-Rates in Brüssel zum Nature Restoration Law (NRL) stellt Carl Anton Prinz zu Waldeck und Pyrmont, Mitglied des AGDW-Präsidiums und Vize-Präsident des Europäischen Waldbesitzerverbandes CEPF, fest:

„Die Zustimmung der Ministerinnen und Minister zum NRL ist besonders vor dem Hintergrund des Ergebnisses der EU-Wahl völlig unverständlich. Das Gesetz steht für Überregulierung und Bürokratie und ist eine weitere erhebliche Bürde für eine nachhaltige multifunktionale Forstwirtschaft. Die „Aufgabe der Holzernte“ wird als ein vermeintliches Positivbeispiel für Wiederherstellungsmaßnahmen in der Verordnung gelistet. Die Stilllegung von Wäldern und damit der weitere Aufbau des ohnehin schon sehr hohen Holzvorrates erhöhen jedoch das Risiko, destabilisieren die Wälder, verhindern den Umbau hin zu klimastabilen Beständen und führen zu einem Rückgang bei der Bereitstellung des Holz, das klimaschädliche Materialien ersetzen kann.

 

Nur aktive Waldbewirtschaftung ist Klimaschutz. Der Indikator „Anteil der Wälder mit überwiegend heimischen Baumarten“ im NRL orientiert sich an der Wald-Vegetation der Vergangenheit. Angesichts von Klimakrise und Standortdrift ist dies weder zielführend noch bietet es eine Zukunftsorientierung. Das NRL ist damit Ausdruck eines rückwärtsgewandten „Käseglocken-Naturschutzes“. Leider geht Brüssel mit diesem Gesetz erneut den Weg von immer mehr Auflagen und Verboten, statt auf Kooperation mit der Forstwirtschaft, Freiwilligkeit und Anreize zu setzen.“