Zum „Weltwassertag“ am 22. März: Sauberes Trinkwasser dank nachhaltiger Forstwirtschaft

Etwa 70 Prozent des bundesweit gewonnenen Trinkwassers stammen aus Grund- und Quellwasser, das in Wirtschaftswäldern, also forstlich genutzten Wäldern, gewonnen wird. Das Ökosystem Wald ist damit der größte Süßwasserspeicher in Deutschland. Foto: DFWR/HAF

Das Trinkwasser in Deutschland hat insbesondere im internationalen Vergleich eine hervorragende Qualität. Das ist kein Zufall und beginnt schon an den Ursprungsorten des Wassers.  Dank einer nachhaltigen Forstwirtschaft verrichtet der Wald beste Arbeit als Klär- und Wasserwerk. Eine Leistung, die die Forstwirtschaft bislang weitgehend unentgeltlich für das Gemeinwohl erbringt.

20. März 2014. Unter unseren Wäldern liegt ein Schatz verborgen: Grundwasser von bester Trinkqualität. Eine Naturschatz, der aber kein zufälliges Geschenk ist. Denn Forstleute und Waldbesitzer sorgen durch eine in Deutschland traditionsreiche, über Jahrhunderte praktizierte nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder dafür, dass intakte Waldböden das einsickernde Niederschlagswasser gründlich filtern und reinigen. Das „Wasserwerk Wald“ wird durch die nachhaltige Forstwirtschaft „gewartet“ und kann so ganze Arbeit leisten. Das Resultat: eine Trinkwasserqualität, die weltweit kaum übertroffen wird. Das unter Wald gebildete Grundwasser ist häufig so sauber, dass es ohne kostspielige Aufbereitung in die Wasserhähne geleitet werden kann.

Reines Wasser kommt nicht von ungefähr

Der Schutz des Grundwassers besitzt aufgrund seiner überragenden Bedeutung für die Gesellschaft eine hohe Priorität bei Forstleuten und Waldbesitzern. Durch das Vermeiden von Kahlhieben, die Förderung von artenreichen Mischwäldern, durch Bodenschutzmaßnahmen und den weitgehenden Verzicht auf Pflanzenschutzmitteln und Dünger kann die Forstwirtschaft der Schadstoffbelastung, insbesondere durch Nitrate, entgegen wirken. Gleichwohl droht dem Wasser – und übrigens auch dem Wald -  durch den Schadstoffausstoß von Landwirtschaft, Verkehr und Industrie weiterhin Gefahr. Der Ausstoß von Schwefeldioxid konnte zwar in den vergangenen Jahren erheblich reduziert werden, aber dafür stellen nun insbesondere Stickoxide ein Problem dar. Wenn sich daran nichts entscheidend ändert, droht dem Wald und den Waldböden mittel- und langfristig ein irreparabler Schaden – mit allen Konsequenzen, auch für die Reinheit unseres Trinkwassers.

Leistung bislang weitgehend unentgeltlich

Für die „Reinigungsleistung“ ihrer Wälder werden die Waldbesitzer bislang im Regelfall nicht bezahlt. Denn im Gegensatz zu anderen EU-Ländern – wie beispielsweise Österreich – ist das Grundwasser dem Eigentum entzogen. Die Bezahlung dieser für die Gesellschaft so wertvollen Leistung durch einen „Wassercent“, den der Verbraucher kaum spüren würde, wäre eine Regelung, die seit einiger Zeit zur Diskussion steht. Sie würde der Forstwirtschaft helfen, die jährlich steigenden Kosten für die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes zu bewältigen und den Grund- und Trinkwasserschutz im Wald perspektivisch absichern.

Unterstützt durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).