Zum „Tag des Waldes“ am 21. März: Weltweit die Wälder schützen und erhalten mit nachhaltiger Forstwirtschaft

Mit den globalen Waldzerstörungen entstehen nicht nur Umwelt- und Klimaschäden riesigen Ausmaßes, sondern sie entziehen zugleich Millionen von Menschen in den Schwellen- und Entwicklungsländern die Lebensgrundlage. Dass Holzernte im Einklang von Ökologie, Ökonomie und sozialen Bedürfnissen funktionieren kann, beweist das Konzept der forstlichen Nachhaltigkeit, das in Deutschland eine lange Tradition hat. Heute bildet es ein wichtiges Kapitel internationaler Entwicklungszusammenarbeit. Im Jahr 2013 haben die Vereinten Nationen den 21. März zum Internationalen Tag der Wälder deklariert.

Berlin, 20. März 2014. Deutschland ist das waldreichste Land der Europäischen Union. Aktuell sind rund 11,1 Mio. Hektar mit Wald bedeckt. Das entspricht knapp einem Drittel der Gesamtfläche Deutschlands. Noch vor 300 Jahren sah die Landschaft in Deutschland ganz anders aus. Vielerorts ähnelten die ausgeräumten Wälder eher einer Steppen- oder Wüstenlandschaft. Landwirtschaft, Siedlungsbau und ein stetig wachsender Holzbedarf der Industrie hatten jahrhundertelang die Waldzerstörung in Mitteleuropa vorangetrieben.Als Antwort auf die Verwüstungen der Wälder entwickelte sich in Deutschland die nachhaltige Forstwirtschaft, die die Wälder nach verantwortungsvollen Regeln zu nutzen begann. Über Jahrzehnte wurden neue Wälder gepflanzt und zu einem Natur- und Kulturgut aufgewertet. Diese Veränderungen geschahen nicht von heute auf morgen, sondern waren ein langer und manchmal auch schwieriger Prozess. Auf diesem Weg befinden sich auch heute noch viele Länder. Sie suchen nach generationenüberdauernden Lösungen für ihre Waldgebiete, oftmals auch mit der Unterstützung durch deutsche Forstexperten im Rahmen von Entwicklungspartnerschaftsprojekten.

Projekte grüner Hoffnung

Im Rahmen eines Aufforstungsprojektes der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wurden zum Beispiel in der zentral-chinesischen Provinz Gansu insgesamt 25.000 Hektar Wald aufgeforstet. Das Projekt wird von einer privaten Consulting-Firma geleitet, die wiederum auf Forstexperten der bayerischen und baden-württembergischen Forstverwaltungen zurückgreift. Die neuen Wälder entstehen überwiegend in einer ausgedehnten Bergregion in der Nähe der Stadt Tianshui und sollen vorrangig die weitere Bodenerosion verhindern. Auch ein Waldpädagogik-Projekt ist Teil der Initiative, damit die Menschen durch eigenes Erleben den ökologischen, ästhetischen und kulturellen Wert des Waldes erfahren können. Ende 2012 wurde das Waldpädagogik-Projekt als „Offizielles Projekt der UN-Weltdekade für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet.

Ein großer bayerischer Waldbesitzer, Marian Freiherr von Gravenreuth, hat im südostasiatischen Myanmar ein Pilotprojekt angestoßen, um dort die rasante Waldvernichtung aufzuhalten. Aufgrund der für Entwicklungsländer außergewöhnlich stabilen Eigentumsverhältnisse, die eine hohe Planungssicherheit garantieren, ist der Forstexperte zuversichtlich, relativ schnell Erfolge verzeichnen zu können. Der Forstminister von Myanmar hatte sich persönlich an von Gravenreuth gewandt und um Unterstützung bei dem Aufbau einer nachhaltigen Forstwirtschaft gebeten. Dazu müsse man den Menschen vor Ort deren Praktikabilität aufzeigen, wie von Gravenreuth meint. Es sei möglich, die nachhaltige Forstwirtschaft zu exportieren, wenn man den Menschen bewusst mache, was Wald für sie bedeute – und dass mit dem Wald auch nachhaltig Geld zu verdienen sei.

 Unterstützt durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).