Zukunftsperspektiven für den Privatwald NRW

Praxisnahe Lösungen für Wiederbewaldung und Wirtschaftlichkeit

Vertreterinnen und Vertreter von Wissenschaft, Waldbesitz, Forstpraxis und Politik diskutieren über Zukunftsperspektiven für den Privatwald in NRW auf der Grundlage von Ergebnissen des entsprechenden Forschungsprojektes. Bildquelle: Malin Schneider-Pluppins/ Wald und Holz NRW

Münster, 13.02.2025 – Rund 70 Prozent des Waldes in Nordrhein-Westfalen befinden sich in Privatbesitz. Den ca. 150.000 privaten Waldbesitzenden kommt eine Schlüsselrolle bei der nachhaltigen Bewirtschaftung des Waldes zu, der seit 2018 durch Stürme, Dürren, Waldbrände und Borkenkäferbefall stark geschädigt wurde. All das stellt Forstbetriebe vor große Herausforderungen. Daher hat Wald und Holz NRW zusammen mit dem Institut für Forstökonomie und nachhaltige Landnutzungsplanung der Georg-August-Universität Göttingen die Studie „Zukunftsperspektiven für den Privatwald NRW“ auf den Weg gebracht: Wissenschaft und forstliche Praxis haben hier untersucht, welche wirtschaftlichen Folgen die Auswirkungen des Klimawandels in den letzten Jahren für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer hatten. Und es werden ihnen praxisnahe Möglichkeiten aufzeigt, wie eine ökonomisch und ökologisch erfolgreiche Wiederbewaldung gelingen kann.

 

Die Ergebnisse der Studie werden heute am 13. Februar in Düsseldorf vor rund 120 Gästen aus Wissenschaft, forstlicher Praxis und Politik vorgestellt. Zu den Gästen zählt ebenfalls die Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Silke Gorißen. Die Ministerin Gorißen hielt eine Rede, in der sie die Rolle des Waldbesitzes bei der Wiederbewaldung unterstrich: „Wir wissen um den hohen Einsatz des Waldbesitzes für den Wald und auch in der Zukunft brauchen wir starke Forstbetriebe. Das neue wissenschaftliche Projekt ‚Zukunftsperspektiven des Privatwaldes in Nordrhein-Westfalen‘ ist ein weiteres Unterstützungsangebot des Landes, um die Generationenaufgabe der Wiederbewaldung erfolgreich umzusetzen.“

 

Enormer Substanzverlust im Privatwald

 

Die Untersuchungsergebnisse verdeutlichen das Ausmaß der wirtschaftlichen Betroffenheit infolge der Kalamitäten der vergangenen Jahre. Privatwaldbetriebe stehen vor erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen, da die Schäden im Zuge des Klimawandels langfristige Ertragsverluste mit sich bringen. Die Analysen zeigen: Der Substanzverlust wirkt sich vielerorts wirtschaftlich auf Jahrzehnte aus.

 

Wiederbewaldung als strategische Entscheidung

 

Die Studie zeigt auf, welche ökonomische Wiederbewaldungsmöglichkeiten es alternativ beispielsweise zur Fichte gibt, die aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels auf den meisten Standorten ungeeignet ist, um betroffene Forstbetriebe wirtschaftlich zu stabilisieren. Im nordrhein-westfälischen Wald überwiegen inzwischen Bäume mit Laubholzanteil. Die Studie thematisiert auch, wie neue Prozesse und Techniken gefunden werden können, um neben Laubholz auch alternative Nadelhölzer (Douglasie, Tannenarten, Lärche oder Kiefer) im Bereich der Holzwirtschaft besser nutzbar zu machen.

 


Pressemitteilung: Wald und Holz NRW