Zecken ganzjährig unterwegs

24.02.2023 Zecken lieben den Klimawandel. In diesem Jahr waren sie bereits im Januar unterwegs.

Expert:innen rechnen mit zwei starken Zeckenjahren, da 2022 ein Mastjahr im Wald war. Wegen der vielen Eicheln und Bucheckern entwickeln sich besonders viele Wirtstiere wie Mäuse, die von den Zecken als Blutmahlzeit genutzt werden können. Milde Wintertemperaturen führen zusätzlich zu hohen Zahlen bei den einheimischen Zecken und zur Verbreitung neuer Arten. Ein Schutz ist ganzjährig für Menschen und Tiere sinnvoll.

 

Kritisch ist das ganzjährige Auftreten von Zecken deshalb, weil die Spinnentiere eine Vielzahl von Krankheiten übertragen können. Am meisten werden Borreliose und die FrühsommerMeningoenzephalitis (FSME) übertragen. Gegen Borreliose gibt es bislang keinen wirksamen Impfschutz. Entscheidend ist hier ein schnelles Entfernen der Zecke, da die Erreger erst nach zwölf bis 24 Stunden auf den Menschen übergehen. 

 

Gegen die FSME schützt eine Impfung. Diese Hirnhautentzündung kann zu bleibenden neurologischen Schäden führen. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) rät deshalb allen, die sich beruflich oder privat oft in ausgewiesenen Risikogebieten aufhalten, zur Impfung. In Deutschland gehören vor allem Süddeutschland, teilweise Hessen, Thüringen und Sachsen zu den Risikogebieten. Auch in Europa sind viele Gebiete als FSME-Risikogebiete ausgezeichnet.  Österreich als beliebtes Urlaubsland ist ein Hotspot in der Verbreitung der Zecken.

 

Die sich ausbreitende Auwaldzecke ist eher für Hunde und Pferde gefährlich als für Menschen. Sie geht aktiv auf die Suche nach Wirten. Sie überträgt auch die Hundemalaria, die zum Tode führen kann und früher nur aus dem Ausland bekannt war.

 

Die Hyalomma-Zecke kommt vor allem mit den Zugvögeln zu uns. Mit bis zu zwei Zentimetern ist sie nahezu dreimal so groß wie ihre europäische Verwandte. Außerdem besitzt sie auffällig helle, braun-gelb gestreifte Beine. Sie überträgt gefährliche Tropenkrankheiten, kommt aber bei uns in Deutschland bisher selten vor.

 

Hier ein paar Tipps, wie Sie ohne Zeckenbiss durch das Jahr kommen: 

  • Bleiben Sie auf den Wegen und vermeiden Sie Gebüsch sowie ungemähte Wiesen!
  • Tragen Sie helle Kleidung mit langen Hosen und Oberteile mit langen Ärmeln! 
  • Schützen Sie sich durch Zeckenschutzmittel!
  • Suchen Sie nach dem Spaziergang Ihre Kleidung und Ihren Körper nach Zecken ab!

 

  

Hintergrund

Gegen die FSME kann man sich durch eine Impfung schützen. Die FSME ist eine Hirnhautentzündung, die zu bleibenden neurologischen Schäden, psychischen Veränderungen und sogar zum Tod führen kann. Aus diesem Grund empfiehlt die SDW Menschen, die sich beruflich oder privat oft in ausgewiesenen Risikogebieten aufhalten und Risikogruppen wie älteren, chronisch kranken Menschen zur Impfung. Ganz Süddeutschland sowie Gebiete in Hessen, Thüringen und Sachsen gehören zu den FSME-Risikogebieten. Wer Urlaub in den beliebten Urlaubsländern Österreich, Skandinavien oder Norditalien macht, sollte sich ebenfalls impfen lassen. 

 

Gegen Borreliose gibt es bislang keinen wirksamen Impfschutz. Bundesweit tragen laut Robert-Koch-Institut zwischen fünf und mehr als 35 Prozent der Zecken Borrelien in sich. Im Schnitt beträgt die Wahrscheinlichkeit, sich nach einem Zeckenstich mit Borrelien zu infizieren, eineinhalb bis sechs Prozent. Entscheidend ist hier schnelles Entfernen, da sich die Erreger im Mitteldarm der Zecke befinden und erst nach zwölf bis 24 Stunden auf den Menschen übergehen. Wenn sich ein roter Kreis um den Zeckenstich zeigt, sollte man zum Arzt gehen. Diese sogenannte Wanderröte kann auch erst einige Tage oder sogar Wochen später auftreten.