In den Jahren zwischen 2018 und 2024 setzten der Borkenkäfer, Stürme und ausgedehnte Trockenperioden dem Wald zu. Auf knapp 133.000 Hektar starben Waldbestände ab. Doch die Försterinnen und Förster von Wald und Holz NRW arbeiten seit Beginn der Kalamität daran, auf den stark beschädigten Waldflächen wieder einen Wald zu entwickeln – einen klimaresilienten Mischwald, der auch für zukünftige Generationen noch Erholungsort, Rohstofflieferant und eine Heimat für viele verschiedene Arten sein kann.
Die erste landesweite Inventur auf den betroffenen Flächen im letzten Jahr zeigte, dass auf knapp der Hälfte der Kalamitätsfläche der erste Schritt zur Wiederbewaldung geglückt ist. Auf 59.000 Hektar wachsen bereits jetzt wieder junge Bäume. Und es werden stetig mehr.
Dennoch: Auf allen geschädigten Waldflächen in NRW standortgerechte Mischwälder zu etablieren, bleibt ein herausfordernder Kraftakt für alle Beteiligten. Für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer besteht daher auch in Zukunft die Möglichkeit der Förderung des wichtigen Umbaus der Wälder in klimastabile, vielfältige Mischwälder.
Ergebnisse der ersten Wiederbewaldungsinventur in NRW
Im Zuge der Bundeswaldinventur haben Experten von Wald und Holz NRW die wieder zu bewaldenden Flächen landesweit systematisch untersucht. Das Ergebnis zeigt, dass auf den 59.000 Hektar wiederbewaldeten Flächen insgesamt 32 verschieden Baumarten wachsen. Auf gut zwei Dritteln der Fläche haben sie sich natürlich ausgesamt, das letzte Drittel ist bepflanzt worden.
Insgesamt wachsen auf 46 Prozent der Fläche Laubbaumarten, darunter vor allem Birke, Weide, Erle, Eberesche oder Pappel, aber auch Buchen, Ahornarten und Eichen. Unter den natürlich ausgesamten Baumarten hat den überwiegenden Anteil die Baumart Fichte. Auf der Gesamtfläche kommt sie mit einem Anteil von 33 Prozent vor. Dazu kommen mit größeren Anteilen die Nadelbaumarten Douglasie, Lärche und dann die Kiefer. Auf 80 Prozent der untersuchten Fläche entwickelt sich bisher ein Mischwald aus mehreren Baumarten.
Neuaufgelegtes Wiederbewaldungskonzept verfügbar
Als weiteres Unterstützungsangebot haben Expertinnen und Experten von Wald und Holz NRW zudem ein Wiederbewaldungskonzept für Nordrhein-Westfalen erstellt, welches im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz und in Zusammenarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern der Waldeigentümer und der Naturschutzverbände erarbeitet wurde. Das aktualisierte Werk ist anwendungsorientiert und gibt einen guten, praxisnahen Überblick rund um das Thema Wiederbewaldung der geschädigten Waldflächen.
Forstfachliche Beratung für konkrete Umsetzung empfohlen
Wer seinen Wald wiederbewaldet, trifft zukunftsweisende Entscheidungen. Dafür empfiehlt Wald und Holz NRW eine Beratung mit der entsprechenden fachlichen Expertise durch eine Försterin oder einen Förster mit lokalem Bezug oder einem forstlichen Dienstleister zu nutzen.
Pressemitteilung: Wald und Holz NRW
Weitere Infos: wald.nrw/publikationen oder www.waldinfo.nrw