Wertholzsubmission Schleswig-Holstein 2023

Spitzenergebnisse bei Submissionen - Wertvolles Laubholz weiterhin gut nachgefragt

Die „Braut“ in Daldorf, eine Eiche, die für 2.389 €/Fm verkauft wurde. Es ist der Einzelstamm mit dem höchsten Gebotspreis.

Der teuerste Stamm der Submission auf dem Lagerplatz Daldorf: Eine Eiche aus der Försterei Lütjensee der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten erzielte mit einem Gebot von 2.144 €/Fm einen Gesamterlös von 12.958 €.

(Daldorf/Lanken) Am 22. Februar 2023 kamen rund 3.860 Festmeter (Fm) der wertvollsten Hölzer aus Schleswig-Holsteins Wäldern im Rahmen eines schriftlichen Meistgebotsverfahrens zum Verkauf. Diese Laubstammholz-Submissionen werden einmal im Jahr gemeinsam von der Schleswig-Holsteinischen Holzagentur für private und kommunale Waldbesitzer und von den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten auf dem Wertholzlagerplatz Daldorf sowie zeitgleich von den Kreisforsten Herzogtum Lauenburg und dem Stadtwald Lübeck auf dem Lagerplatz Lanken im Kreis Herzogtum Lauenburg ausgerichtet. Über einen Zeitraum von 3 Wochen wurde das Wertholz für die Interessenten zur Besichtigung präsentiert. Mit der gesamten Angebotsmenge sind diese Submissionen in Schleswig-Holstein ein sehr bedeutsamer Verkaufstermin von Laubwertholz unter den rund 50 Wertholzsubmissionen in ganz Deutschland.

 

Insgesamt haben sich 20 Bieter aus ganz Deutschland sowie aus Dänemark an den Submissionen beteiligt. Verkauft wurden 12 verschiedene Holzarten, vor allem Eichen und Eschen sowie geringe Mengen anderer Hölzer wie Ahorn, Kirsche, Erle, Ulme und Roteiche. Das wertvolle Laubholz geht vor allem an Furnierhersteller sowie Sägewerke, die daraus hochwertiges Schneideholz beispielsweise für die Möbelproduktion herstellen. Starke Eichen und Eschen werden zum Teil auch für edle Fußbodendielen oder für besonders wertvolle Schlossdielen und für Tischplatten verwendet. Gegenüber dem Vorjahr ist die Angebotsmenge 15 % höher, weil die Bedingungen für die Holzernte im Herbst günstig waren. Insbesondere die Eiche wurde mit einer Menge von ca. 3.160 Fm verkauft. Eiche erzielte insgesamt einen Durchschnittspreis von 712 €/Fm, das sind qualitätsbedingt 6 % weniger als im Vorjahr. Die Esche erzielte 311 €/Fm gegenüber 263 €/Fm im Vorjahr. Die Marktsituation ist damit für wertvolle Laubhölzer weiterhin sehr stabil.

 

Das Höchstgebot der Submissionen erzielte eine Eiche der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten aus der Försterei Haale mit einem Spitzenpreis von 2.389 €/Fm. Dieser Stamm auf dem Lagerplatz Daldorf ist damit die sogenannte „Braut“ der Submissionen. Bei der Eiche handelt es sich um eine wertvolle Furniereiche. Käufer ist ein Furnierbetrieb aus Karlsruhe. Der teuerste Einzelstamm der Submissionen ist ebenfalls eine Eiche auf dem Lagerplatz Daldorf aus der Försterei Lütjensee der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten. Mit einem Volumen von 6,04 Fm erzielte dieser bemerkenswerte Stamm mit einem Gebot von 2.144 €/Fm einen Gesamterlös von 12.958 €. Käufer ist ein Furnierbetrieb aus Münster (Westf.).

 

Ein besonders markanter Eschenstamm konnte von der Schleswig-Holsteinischen Holzagentur verkauft werden. Diese Esche aus der Forstbetriebsgemeinschaft Mittelholstein mit 4m Länge und 98cm Durchmesser, somit 3,02 Fm, konnte zu einem sehr beachtlichen Preis von 804 €/Fm zugeschlagen werden. Aus solchen knorrigen Stammstücken werden wertvolle Massivholz-Tischplatten gefertigt.

 

Der Waldbesitz in Schleswig-Holstein ist mit dem Ergebnis der diesjährigen Submissionen insgesamt sehr zufrieden. Die Preise für die wichtigste Holzart der Submissionen, für die wertvollen Eichen, sind gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben, weil die Eiche in vielen Verwendungsbereichen weiterhin eine sehr gefragte Holzart ist. Harald Nasse, Abteilungsleiter für Holzmarkt bei den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten, und Dr. Manfred Quer, Geschäftsführer der Schleswig-Holsteinischen Holzagentur, bewerten das Ergebnis als Zeichen für einen stabilen Holzmarkt gleichermaßen positiv. Die alljährlichen Submissionen von wertvollem Laubholz werden bereits seit 51 Jahren durchgeführt. Sie verkörpern in besonderer Weise die Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft und sind ein besonderes Schaufenster für die Entwicklungen auf dem Laubholzmarkt