Weltspartag 2013: Forstwirtschaft: Von den Zinsen leben, nicht vom Kapital!

Foto: DFWR/Kollaxo

"Von den Zinsen leben, nicht vom Kapital!" Der Weltspartag macht dieses kluge Vorsorgeprinzip jedes Jahr aufs Neue bewusst. Dieses Leitprinzip der Nachhaltigkeit wurde nicht etwa in der Finanzwelt, sondern in der Forstwirtschaft entwickelt. Sparen ist eine Form der klugen Daseinsvorsorge und rückt Verantwortungsbewusstsein für kommende Generationen in den Vordergrund. Beides sind Kernbestandteile des Prinzips der Nachhaltigkeit, welches vor genau 300 Jahren weltweit zum ersten Mal von einem sächsischen Forstmann beschrieben wurde. Hans Carl von Carlowitz prägte den Begriff der Nachhaltigkeit und seine „nachhaltende Nutzung“ wurde nach und nach auch in anderen Wirtschaftsbereichen zum Leitbild des klugen, vorausschauenden und profitablen Umgangs mit den Ressourcen.

Leitbild Nachhaltigkeit
Carlowitz erkannte, dass ein Wald nur dann auf Dauer einen genügend hohen Holzertrag abwirft, wenn nicht mehr Holz geschlagen wird als wieder nachwächst. Damit ist der zentrale Gedanke des heutigen Nachhaltigkeitsgedankens formuliert: Man verbraucht die Ressourcen nicht, sondern erntet den Überschuss. Das Kapital selbst bleibt erhalten und wird besser noch weiter aufgebaut. Übertragen auf das Wirtschaftsleben, sowohl von Unternehmen als auch von Privathaushalten, bedeutet das, dass man auf Dauer nicht von der Substanz leben kann. Handelt man nicht nachhaltig, so wird der finanzielle Spielraum eingeschränkt und man muss immer mehr Mittel für Zins- und Tilgungszahlungen aufwenden. Hans Carl von Carlowitz beschrieb die Methoden und das Prinzip der Nachhaltigkeit vor genau 300 Jahren, im Jahr 1713. Dieses 300-jährige Jubiläum wird von der deutschen Forstwirtschaft noch bis in das Frühjahr 2014 hinein gefeiert.

Das Jubiläumsjahr des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) wird finanziell unterstützt durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV).