„Weltfrauentag“ am 8. März: Frauen von heute für den Wald von morgen

Foto: Landesforsten Rheinland-Pfalz

Berlin, 06.03.2014: Schon lange sind die forstlichen Berufe keine Männerdomäne mehr. Doch könnte nach Ansicht des Deutschen Forstwirtschaftrates (DFWR) der Anteil der Frauen als Försterinnen und als Waldarbeiterinnen höher sein. Vor allem in Führungspositionen ist der Frauenanteil deutlich zu gering.

„Die deutsche Forstwirtschaft braucht hochmotivierte und hervorragend ausgebildete junge Frauen. Sie bringen zusätzliche Qualitäten und Ideen in die nachhaltige Waldbewirtschaftung ein, die sich seit nunmehr 300 Jahren zum Ziel gesetzt hat, den Wald in seiner ganzen Vielfalt als grünes Erbe zu sichern“, sagte DFWR-Präsident Georg Schirmbeck. „Die Berufschancen für junge Frauen sind gut, denn der Wald von morgen braucht Menschen mit Talent und Engagement, die sich für seine Zukunft einsetzen. Überall im Bundesgebiet gibt es darum ambitionierte Maßnahmen, den Frauenanteil deutlich zu erhöhen“.

Während in den alten Bundesländern noch vor 20 Jahren Frauen im Forstberuf als „Exotinnen“ bestaunt wurden, waren im Osten Deutschlands tatkräftige „Frauen im Forst“ seit Jahrzehnten nichts Neues. In der Arbeitswelt der DDR war die Vollbeschäftigung der Frauen ein staatliches Ziel, und die Land- und Forstwirtschaft mit 924.000 Arbeitskräften war davon nicht ausgenommen. Ungeachtet dessen ist jedoch auch hier der Frauenanteil in Leitungspositionen gering.

An fünf Fachhochschulen und vier Universitäten können interessierte junge Frauen in Deutschland ein vielseitiges Studium absolvieren und sich so für ganz unterschiedliche Aufgaben in Forstbetrieben, Forstverwaltungen, Verbänden und anderen Organisationen bundesweit und international qualifizieren.

Am „Girls‘ Day“ am 27. März Begeisterung für die Arbeit im Wald entfachen

Um junge Mädchen und Frauen an technische und naturwissenschaftliche Berufe heranzuführen, findet seit 2001 jährlich der Girls´Day als bundesweiter Aktionstag statt. Er soll dazu beitragen, den Anteil der weiblichen Beschäftigten in den sogenannten „Männerberufen“ zu erhöhen. So beteiligt sich u.a. auch der Landesbetrieb „Wald und Holz NRW“ am 27. März an dem „Girls‘ Day“. Jedes Jahr kommen an diesem Tag im Schnitt 40 bis 50 junge Frauen in das Forstliche Bildungszentrum für Waldarbeit und Forsttechnik im sauerländischen Arnsberg und viele weitere in die vier Regionalforstämter im Rheinland und in Westfalen, um die grünen Waldberufe kennenzulernen. „Der Girls‘ Day ist ein idealer Termin, um mehr Frauen für die Berufe im Wald zu begeistern“ sagte Sigrid Krutzinna, Gleichstellungsbeauftragte bei Wald und Holz NRW.

Chancen für Frauen sind zukünftig gut

Wie in vielen anderen Bundesländern auch, haben sich in Bayern die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) zum Ziel gesetzt, den Frauenanteil bis 2020 deutlich zu erhöhen. Deshalb haben Frauen bei der BaySF gute Chancen auf eine feste Anstellung. Untersuchungen zur Einstellungssituation für Försterinnen haben gezeigt, dass bei den Einstellungen in den Revierdienst jede vierte Person eine Frau ist.

Gute Perspektiven für Forstmaschinenführerinnen

Während sich die Situation im Revierdienst tendenziell immer mehr anzugleichen scheint, sieht es bei den Waldarbeitern noch ganz anders aus. Dies liegt vor allem an der körperlich schweren Arbeit mit der Motorsäge im Wald. Aber auch in der Waldarbeit gibt es andere Arbeitsbereiche: So ist heutzutage der Einsatz von Forstmaschinen, bspw. von Harvestern, zu einem unverzichtbaren Bestandteil in der Holzernte geworden. Einem immer größer werdenden Angebot an Maschinentypen steht aktuell jedoch ein Mangel an geschultem Fachpersonal gegenüber. Die Weiterbildung zur Forstmaschinenführerin bietet deshalb für gelernte Forstwirtinnen eine besonders gute berufliche Perspektive. Die Fortbildung dauert in der Regel acht bis zehn Wochen und wird von vielen forstlichen Bildungszentren angeboten.

Weitere Informationen zu Frauen im Forstbereich

Unterstützt durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).