Waldzustandsbericht 2019: Dem hessischen Wald geht es schlecht

„Der aktuelle Zustand des Waldes verdeutlicht uns einmal mehr: Der Klimawandel ist in Hessen angekommen. Das Jahr 2019 war bislang zu trocken und zu warm, der Borkenkäfer konnte sich massenhaft vermehren, viele junge Pflanzen sind abgestorben. Stürme und Waldbrände haben den Wäldern zusätzlich geschadet“, sagte die Hessische Umweltministerin Priska Hinz bei der Vorstellung des Waldzustandsberichtes 2019 im Forstamt Königstein.
 

Nach den Ergebnissen der diesjährigen Waldzustandserhebung ist die mittlere Kronenverlichtung aller Baumarten und Altersstufen um 3 Prozentpunkte auf 27 Prozent angestiegen. Das ist der der höchste Wert seit 1984. Auch die Absterberate und der Anteil starker Schäden weisen die höchsten Werte der langen Zeitreihe auf. Die Kronenverlichtung bei den älteren Buchen, Eichen und Kiefern bleibt ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres. Aber erstmals sind vermehrt abgestorbene Buchen aufgetreten und auch weitere Merkmale (Anteil kleiner bzw. eingerollter Blätter) deuten auf eine erhebliche Stresssituation bei der Buche hin. Ausgelöst durch die anhaltende Trockenheit und Wärme kam es an der Fichte zu erheblichen Borkenkäferschäden. Auch an Buche, Kiefer und Lärche traten verschiedene Käferarten in großer Anzahl auf. Die besondere Witterungssituation löste darüber hinaus stärkere Absterbeerscheinungen durch Pilze aus.
 

Die hesssiche Landesregierung hat einen 12-Punkte-Plan für einen klimastabilen Wald der Zukunft auf den Weg gebracht und stellt von 2019 bis 2023 insgesamt 200 Millionen Euro Landesmittel für den Waldschutz und Wiederaufbau des Waldes bereit. Dazu gehört, die Folgen aus Sturm, Dürre und Borkenkäferkalamität über alle Besitzarten hinweg zu bewältigen. Im Landesprogramm zum Sturm Friederike wurden in 2018 und 2019 rund 4,24 Millionen Euro für die Aufarbeitung von ca. 1,41 Millionen Festmeter Schadholz an kommunale und private Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer ausgezahlt.
 

Das Land erarbeitet außerdem ein Wiederbewaldungsprogramm für den Staatswald und führt noch im Dezember ein Fachsymposium „Baumarten im Hessischen Wald der Zukunft“ unter Beteiligung von Wissenschaft und Verbänden durch. Die Ergebnisse werden allen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern zur Verfügung gestellt.
 

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