Waldgipfel: Maßnahmenpaket geeignet - Fachpersonal fehlt!

Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) begrüßt das Maßnahmenpaket, dass beim Nationalen Waldgipfel am 25.09.2019 zur Waldrettung geschnürt wurde.

Ein Schritt in die richtige Richtung. Der Wald braucht aber einen längeren Atem als vier Jahre. Die bevorstehenden Herausforderungen bedeuten eine Generationenaufgaben. Wichtige Weichenstellungen im Wald erfordern verlässliche Förderprogramme für mindestens 10 Jahre. Viele Aufgaben decken sich mit den Forderungen aus dem Carlowitzplan des BDF. Allein das Personal fehlt zur Umsetzung. Der Personalnotstand war Konsens in allen Beiträgen und ist damit eine der zentralen Hürden, die für die Waldrettung genommen werden muss. Nach 30 Jahren Stellenabbau und dem Verlust von 60 Prozent des Forstpersonals braucht Deutschland 10.000 mehr Forstleute für den Wald.
 

Am 25.09.2019 fand der Nationale Waldgipfel zur Rettung des Deutschen Waldes in der Klimakrise auf Einladung von Bundesforstministerin Julia Klöckner statt. Den hatte der BDF schon Mitte Juli eindrücklich gefordert. Über 230 TeilnehmerInnen aus Verbänden, Wirtschaft und Politik kamen zusammen und diskutierten miteinander.
547 Millionen Euro Bundesmittel soll es für die nächsten Jahre geben. Mit Co-Finanzierung der Länder sind es 800 Mio. Euro. Sie dienen der Wiederbewaldung der Schadflächen und dem Umbau naturferner Wälder mittels einer intelligenten Kombination aus natürlicher Verjüngung und aktiver Aufforstung und vor allem dem Einsatz von mehr Forstpersonal.
„In Berlin war knapp die Hälfte der LandeswaldministerInnen anwesend. Ich hoffe, diese haben besonders gut zugehört, als von fast allen Rednern mehr Forstpersonal gefordert worden ist. Es wäre wünschenswert, wenn bereits bei der Agrarministerkonferenz in Mainz an diesem Wochenende klare Signale in diese Richtung erfolgen würden“, fordert Ulrich Dohle, Bundesvorsitzender des BDF.
„Der Wald ist systemrelevant, essentiell für den Klimaschutz und unsere Gesellschaft. Das muss entsprechend honoriert werden. Nur so bekommen wir langfristig einen Wald, der klimastabil ist und hohen ökologischen Standards genügt. Die Finanzierung der Wälder ausschließlich aus den Holzerträgen hat in die falsche Richtung geführt“, so Dohle weiter.
„Der Personalabbau in der Vergangenheit war ein Sündenfall“, zitiert Dohle Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR).
Vorhaben, weiteres Personal abzubauen, müssen daher sofort eingestampft und umgekehrt werden.
Weitere wichtige Punkte auf dem Weg zur Rettung des Waldes sind eine waldfreundliche Jagd, eine verstärkte Forschung – gerade zu neuen klimastabilen Baumarten bzw. Herkünften der einheimischen Arten sowie deren Verwandten – und die organisatorische und personelle Sicherstellung von Beratung und Betreuung im Kleinprivatwald, der die Mehrheit der WaldbesitzerInnen stellt und allein kaum handlungsfähig ist.