Vielfalt im Wald - Grund zu feiern

Am heutigen Tag der biologischen Vielfalt – den 22. Mai – kann im Wald durchaus gefeiert werden. Der Bericht zur Lage der Natur des Bundesumweltministeriums (BMU) attestiert den Wäldern einen überwiegend guten Zustand – als Lebensraum. Nachhaltig bewirtschaftete Wälder tragen entscheidend zu Klimaschutz und Klimaanpassung bei. Eine Bestätigung für die Arbeit zehntausender Forstleute. Daran muss weiter festgehalten werden – trotz und wegen der Klimakrise, der Dürre und auch den Corona-Folgen. Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) fordert weiter die Unterstützung der Politik für die Forstwirtschaft. Gute Arbeit im Wald kostet Geld und benötigt ausreichend und gut qualifiziertes Personal.

 

Die Coronakrise zeigt, wie wertvoll unsere Wälder als Zufluchtsort für die Menschen sind. Die Zahlen derer, die in den vergangenen Wochen Ausgleich und Entspannung im Wald gefunden haben, haben sich vervielfacht. Nicht nur für die Menschen ist der Wald unentbehrlich.
„Unsere Wälder haben eine immens wichtige Bedeutung für die Bewahrung der Biologischen Vielfalt“, so Ulrich Dohle, Bundesvorsitzender des BDF. Intakte Wälder bieten Lebensraum für unzählige Tiere, Pflanzen und Pilze. Der aktuelle „Bericht zur Lage der Natur“ 2020 von BMU und dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) attestiert vielen Waldlebensräumen einen guten Zustand. Nachhaltig bewirtschaftete Wälder würden entscheidend zu Klimaschutz und Klimaanpassung beitragen. Der „Nationale Vogelschutzbericht“ 2019 des BfN dokumentiert z.B. auch eine deutliche Zunahme der Waldvögel. Auch andere seltene Waldarten wie die Wildkatze nehmen in ihrem Bestand wieder zu. „Solche Entwicklungen bestätigen, dass sich unser Engagement für die biologische Vielfalt und unsere Arbeit – die tägliche Arbeit zehntausender Forstleute lohnen“, freut sich Dohle. „Das ist in diesen Zeiten - wir arbeiten seit drei Jahren im Krisenmodus – mit immer neuen Dürreschäden eine gute Nachricht“.
Für viele Wälder ist die Forstwirtschaft auf einem guten Weg. Eichenwälder brauchen noch mehr Hingabe. Hier fehlt oftmals das Licht für junge Eichen. Ein Nachweis, dass gesteuerte Eingriffe notwendig sind. Ein genereller Schutz solcher Flächen würde die Eichen zum Verschwinden bringen.
Die Erhaltung von alten Bäumen als Biotopbaum, das Belassen von Totholz im Wald, die Pflege strukturreicher Waldränder, der Waldumbau zu vielfältigen Mischwäldern mit vielen Baumarten und die Förderung besonderer Biotope im Wald, wie Teiche, Bachläufe oder Wiesen sind tägliche Praxis. Aber selbst an Wegrändern tummeln sich viele Insekten und kommen Pflanzen vor, die es im schattigen Waldinnern nicht gibt.
„Diese Arbeit kostet Geld und ist personalintensiv. Das Personal wurde in der Vergangenheit stark abgebaut und Geld fehlt derzeit wegen der schlechten Holzpreise. Hier muss die Politik weiter dranbleiben und Eigentümer und Betriebe unterstützen. Sonst kann unsere wertvolle und qualitativ gute Arbeit so nicht fortgesetzt werden“, macht Dohle abschließend deutlich.

 

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