Torf gehört ins Moor und nicht in den Garten!

Nur torffreie Blumenerde im eigenen Garten“: Dazu fordert die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) alle Gartenfans zu Beginn der Gartensaison auf. Immer noch und vor allem bei Billigprodukten wird Torf beigemischt und damit die allerletzten Moore zerstört. Dabei sind intakte Moore wertvolle Ökosysteme, die effektivsten CO2-Speicher und ein wichtiger Verbündeter im Klimawandel.

 

Während die deutschen Moore bereits ausgebeutet sind, werden aktuell besonders die ost- und nordeuropäischen Moore zerstört. Moore und ihre Torfschichten sind jahrtausendelang gewachsen und speichern viel Kohlenstoff. Werden sie für die Gewinnung von Torf abgebaggert, gehen wichtige Lebensräume für seltene Arten verloren und es gelangen große Mengen des Treibhausgases CO2 wieder in die Atmosphäre. Zwei gewichtige Gründe, nur noch torffreie Blumenerden zu verwenden.

 

Inzwischen haben die meisten Gartencenter und Verkaufsstellen umweltbewusste Alternativen und wenn nicht, sollte man sich vorab informieren und ggf. zu einem anderen Anbieter gehen.

Rund zehn Millionen Kubikmeter Torf werden in Deutschland jedes Jahr verbraucht, etwa zweieinhalb Millionen für die Blumenerden von Hobbygärtnern.

 

Unübertroffene Leistung

Weltweit bedecken Moore nur noch drei Prozent der Landoberfläche, speichern jedoch doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder. Damit sind Moore ebenso wie Wälder starke natürliche Klimaschützer.

 

Fakten zu Mooren:

  • Große Moorflächen gibt es noch in Estland, Lettland, Litauen und Russland. In Estland sind rund 22 Prozent der Landesfläche mit Mooren bedeckt. Um die steigende Nachfrage nach Blumenerden zu befriedigen, haben sich deutsche und westeuropäische Länder die Rohstoffe dieser Länder gesichert. Diesen Raubbau können die Verbraucher:innen stoppen!
  • Ein gesundes Hochmoor wächst in einem Jahr nur etwa einen Millimeter. Das sind für einen Meter Torf etwa tausend Jahre. Ist ein Feuchtgebiet erstmal zerstört, dauert es Jahrzehnte, bis es wieder von einigen typischen Pflanzen- und Tierarten besiedelt wird.