Thüringen: Verbiss- und Schälschäden haben zugenommen

Geschälter Baum. Foto: M. Kühling

Thüringens Forstminister Jürgen Reinholz will an seinem jagdpolitischen Kurs festhalten und bessere Rahmenbedingungen für die Reduzierung von Wildschäden schaffen. Das hat der Minister anlässlich der Vorstellung des Thüringer Verbiss- und Schälschadensgutachten 2013 in Erfurt angekündigt. Das Gutachten kommt für die Wälder in Thüringen zu dem Ergebnis, dass sowohl Schäden durch Wildverbiss als auch durch Schäle in den vergangenen drei Jahren deutlich zugenommen haben.

„Die Schäden haben ein Ausmaß erreicht, das unsere Ziele beim Waldumbau gefährdet. Das Wild gehört zu unseren Wäldern genauso wie zu den landwirtschaftlichen Flächen. Aber wo die Wilddichte zu hoch ist, muss sie wirksam reduziert werden“, sagte Reinholz. Laut Gutachten ist bei fast allen Baumarten das Verbissniveau angestiegen; auf über 40 Prozent der untersuchten Flächen wird nach Einschätzung der Fachleute das Verjüngungsziel „Mischbestand“ aufgrund des Wildverbisses nicht erreicht. Bei der letzten Erhebung 2010 waren es nur 33 Prozent der Flächen. Der Anteil frischer Schälschäden liegt mit 5,2 Prozent auch höher als 2010.

Das Verbiss- und Schälschadensgutachten 2013 wurde im Auftrag des Freistaats Thüringen vom Service- und Kompetenzzentrum der Thüringer Landesforstanstalt erarbeitet. Dazu wurden in allen Thüringer Forstämtern gut 260.000 Bäume auf Verbissschäden, fast 72.000 Bäume auf Schälschäden untersucht. Vergleichbare Gutachten waren bereits 2007 und 2010 erstellt worden.