Tausendsassa Holz erobert 3-D-Druck

Neben Kunststoff- und Metallobjekten können jetzt auch Holzteile im 3-D-Druck erstellt werden.

Sieht aus wie Holz, riecht wie Holz und fühlt sich an wie Holz - kommt aber aus dem 3-D-Drucker. Foto: Jelwek, Abdruck honorarfrei

Während seit Jahren Bauteile aus Kunststoff oder Metall im 3-D-Druck hergestellt werden können, kam erst vor kurzem ein Filament auf den Markt, mit dem Bauteile im Holzdesign nach dem Schmelzschichtverfahren produzierbar sind. Die verwendeten Filamente, fadenförmig auf eine Spule aufgebrachte Rohstoffe für den 3-D-Drucker, bestehen anteilig aus Recyclingholz oder Holzfasern, vermischt mit Kunststoffen oder Biokunststoffen. Damit können nunmehr in großen 3-D-Druckern Tische und Stühle aus Holz bis zum Bauraum von einem Kubikmeter produziert werden. Damit erreicht der Tausendsassa Holz völlig neue Verwendungsgebiete, wie ThüringenForst informiert.

Ältester Roh-, Bau- und Werkstoff Holz in modernster Fertigung

„Damit erweitert sich die stoffliche Verwertung von Holz um neueste additive Fertigungsverfahren“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Dabei sehen Gegenstände  aus dem 3-D-Drucker nicht nur aus wie Holz, sie riechen auch so, fühlen sich so an und lassen auch die Darstellung von Jahrringen zu. Das ausgehärtete Objekt kann wie echtes Holz gesägt, geschmirgelt und lackiert werden. Damit ergeben sich völlig neue Anwendungsmöglichkeiten insbesondere im Holzhandwerk.

Holzmöbel, Holzgriffe und Holzschmuck aus dem Drucker

Die neuen Holzfilamente sind aber nicht nur für Möbelbauer, Restauratoren  oder Holztechniker interessant, sondern auch für  Holzkünstler und Schmuckdesigner. So produziert ein polnisches Unternehmen seit kurzem Zeitmesser aus einem Holz-Kunststoff-Filament. Die Herstellung der nur 44 g schweren Gehäuse für Holzarmbanduhren dauert im 3-D-Druck gerade einmal drei Stunden.

Konkurrenz zum Waldholz sieht Gebhardt nicht. Im Gegenteil: „Der Roh-, Bau- und Werkstoff Holz ist ein Tausendsassa. Neue und kreative Verwendungen als High-Tech-Rohstoff machen ihn nur noch wertvoller“, so Gebhardt abschließend.

www.thueringenforst.de