Tag des Waldes

19.03.2020 Der Tag des Waldes ist für die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) normalerweise ein Aktionstag, um Bäume zu pflanzen und Veranstaltungen durchzuführen. In Zeiten von Corona werden die Pflanzungen mit öffentlicher Beteiligung jedoch auf den Herbst verschoben.

 

Wo ist Wald verlorengegangen?
Die Dürre der vergangenen zwei Jahre hat dem Wald sehr zugesetzt. 245.000 Hektar Wald sind durch Dürre, Stürme, Waldbrände und Borkenkäfer zerstört worden. 160 Millionen Kubikmeter Schadholz sind angefallen und haben den Holzpreis stark sinken lassen. Betroffen sind unter anderem große Waldflächen in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt sowie im Norden Bayerns.

 

Neue Partner und engagierte Bürger*innen

Die Wiederbewaldung und der Aufbau klimastabiler Wälder ist die zentrale Mammutaufgabe der nächsten Jahre. Der SDW und vielen anderen ist es gelungen, Sponsoren für die Wiederbewaldung zu gewinnen. 1 Million Bäume werden zum Beispiel mit Hilfe von BAUHAUS in den nächsten zwei Jahren bundesweit gepflanzt. Gemeinsam mit den Kund*innen werden die Pflanzungen aktuell im Herbst durchgeführt, da die Frühjahrspflanzzeit bald vorbei ist.

 

Holzverwendung ist Umweltschutz
Manche Menschen denken, angesichts des Waldverlustes dürfte kein Holz mehr genutzt werden. Dabei gibt es keinen umweltfreundlicheren Rohstoff als Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Holz als Baumaterial für Häuser, Brücken oder Möbel bindet langfristig CO2, während die Fertigung von Produkten aus Plastik oder Beton CO2 und weitere Umweltprobleme verursachen.

 

Beim Kauf von Holzprodukten auf Siegel achten
Wer Holzprodukte nutzt, sollte nur Holz mit Siegel kaufen. PEFC und FSC garantieren, dass zum Beispiel in Grillkohle kein illegales Tropenholz steckt. Wer beim Einkauf auf die Siegel achtet, egal ob bei Verpackungen, Grillkohle oder Möbeln, unterstützt die nachhaltige Waldbewirtschaftung und schützt damit Wälder vor der Haustür und weltweit.

 

Verhalten im Wald
In den letzten beiden trockenen Jahren gab es so viele Waldbrände wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Fast 40 Prozent werden durch unvorsichtiges Verhalten im Wald verursacht. Das Rauchverbot sollte aufgrund der trockenen Verhältnisse ganzjährig beachtet werden.

 

Auf dem richtigen Weg – Waldumbau
Seit drei Jahrzehnten läuft der Waldumbau zu Mischwäldern und einem höheren Anteil von Laubbäumen. Erste Erfolge gibt es laut dem Bundesamt für Naturschutz bei den Vogelbeständen im Wald, die sich deutlich erholt haben. Im Zeitraum 2005 bis 2016 sind etwa 1,5 Millionen Waldvögel dazugekommen. Auffällig ist die deutliche Zunahme der Bestände von Waldvogelarten seit 2010. Die Ursachen für diese positive Entwicklung sind noch nicht zu erklären. Eine wichtige Rolle spielt sicher das Älterwerden der Wälder und auch höhere Totholzanteile durch naturnähere Forstwirtschaft.

 

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