Tag des Baumes

DFWR-Präsident Schirmbeck: „Nachhaltige Waldwirtschaft schafft Grundlage für eine gesunde und belastbare Gesellschaft!“

Baum des Jahres 2020: die Robinie. Foto: pixabay

Berlin, 24. April. Am morgigen Tag des Baumes sehen die Aussichten auf Niederschlag und lebensnotwendiges Wasser für unsere Bäume sehr düster aus. Der April und das Frühjahr sind viel zu trocken. Bereits das dritte Jahr in Folge wirken sich damit Dürre, Stürme, Schadinsekten als Folgen des Klimawandels auf unsere Bäume und damit unsere Waldwirtschaft aus. „Wenn wir einen flächendeckenden Baumbestand für die Zukunft erhalten wollen, müssen wir Rahmenbedingungen schaffen, mit denen die Forstwirtschaft durch die Krisensituation kommt“, betont Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR). Denn mehr denn je wird in Zeiten der Corona-Pandemie deutlich, dass die Gesellschaft sich verstärkt zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise hin entwickeln muss. Die Forstwirtschaft ist dabei unverzichtbar zur Erreichung der Klimaneutralitätsziele der Europäischen Union bis 2050 und damit als Basis einer belastbaren und gesunden Gesellschaft.

 

Dies kann nur mit einem starken Cluster Forst und Holz sowie der Produktion und Verwendung des regional und nachhaltig produzierten Rohstoffes Holz gelingen. Umso wichtiger ist es jetzt alle Maßnahmen zu ergreifen, um die Waldbesitzenden zu unterstützen und sie in die Lage zu versetzen ihre Wälder weiter zu bewirtschaften und allen voran das Schadholz aufzuarbeiten. Gleichzeitig darf der Waldumbau hin zu klimastabileren Mischwäldern jetzt nicht ins Stocken geraten. Die mit großen Anstrengungen erreichten Mittel von Bund und Ländern in einer Höhe von rund 800 Millionen Euro gilt es in einer weiteren gemeinsamen Kraftanstrengung möglichst unbürokratisch zu den Waldbesitzenden auf die Fläche zu bekommen.


„Die Erfahrungen bei der Bewältigung der aktuellen Krise zeigen aber auch, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen für ein effizientes Risiko- und Krisenmanagement nicht ausreichen. Aus diesem Grund braucht es seitens des Gesetzgebers und der Verwaltung die nötigen Instrumentarien, um vorausschauend Risikovorsorge betreiben und im Kalamitätsfall angemessen reagieren zu können und damit ein schnelles und effektives Handeln zu ermöglichen,“ fordert Schirmbeck. Darüber hinaus sind auch angepasste Wildbestände Voraussetzung, um den Wald an den Klimawandel anzupassen und eine möglichst breite Baumartenpalette in unseren Wäldern zu ermöglichen. Mit den sich verändernden Klima- und Standortbedingungen gilt es bei der Wiederbewaldung dabei auch alternative Baumarten zu berücksichtigen und flexibel auf die dynamischen Veränderungen des Klimas und der Natur zu reagieren.

 

Die aktuellen Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2019 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bestätigen, dass es dem Wald in Deutschland nicht gut geht. Der Wassermangel der letzten beiden Jahre hat die Widerstandskraft der Bäume massiv geschwächt. Diese extremen Witterungsverhältnisse in Verbindung mit Schadorganismen verursachten bisher 160 Mio. Kubikmeter Schadholz und 240.000 Hektar Kahlflächen.

 

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