Tag des Baumes: Pflanzungen müssen immer früher erfolgen

 

Der Landeswaldverband Baden-Württemberg (LWV) erinnert daran, dass Baumpflanzungen in heimischen Wäldern mittlerweile immer früher im Jahr erfolgen müssen, um den Anwuchserfolg junger Bäume zu garantieren. Mit dem Tag des Baumes am 25. April 2024 ruft die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) traditionell dazu auf, den Wald der Zukunft zu gestalten. In Zusammenarbeit mit Städten, Forstbehörden und Kommunen werden deutschlandweit bis zu 70.000 Bäume gepflanzt.

 

LWV-Geschäftsführer Ulrich Potell dazu: „Das derzeitige nasskalte Wetter kann nicht darüber hinwegtäuschen: Der Klimawandel zwingt Waldbewirtschafter dazu, Bäume immer früher im Jahr zu pflanzen, weil der Frühling im Schnitt wärmer und trockener wird. War vor zehn Jahren noch der ganze April Pflanzzeit, so verlagern sich heute Pflanzzeiträume schon deutlich nach vorne in den März. Auch einige Pflanzaktionen unseres Mitgliedsvereins SDW Baden-Württemberg fanden in diesem Jahr vor dem eigentlichen Tag des Baumes statt.“

 

Die vorgezogenen Baumpflanzungen verdeutlichen: Die Ökosysteme befinden sich im Wandel und der Wald steht unter Stress. Das stellt auch die Waldwirtschaft vor enorme Probleme, überschneiden sich doch immer häufiger der winterliche Holzeinschlag und die Frühjahrspflanzung. Herbstpflanzungen werden nun verstärkt angewendet.

 

Der Landeswaldverband lobt und unterstützt das oftmals ehrenamtliche Engagement vieler Menschen am Tag des Baumes und darüber hinaus. Ulrich Potell mahnt jedoch: „Der Wald braucht in jeder Phase seiner Entwicklung Aufmerksamkeit und Pflege. Baumpflanzungen unterstützen den Einstieg in den klimaresilienten Wald der Zukunft. Zusätzlich müssen wir in einer gemeinsamen Kraftanstrengung den schon bestehenden Wald schützen.“

 

Mehlbeere ist Baum des Jahres 2024

 

Der Baum des Jahres 2024 steht nicht nur bei Pflanzungen besonders im Fokus: die Mehlbeere. Mit ihrer Vorliebe für offene Standorte und einer relativ hohen Toleranz für längere Trockenperioden ist die Baumart auch für die Stadt der Zukunft bestens geeignet. Mehlbeeren werden bereits seit mehr als hundert Jahren in Grün- und Parkanlagen sowie entlang von Straßen und Wegen zur Begrünung des urbanen Raums gepflanzt.

Zur Förderung des Naturschutzes wird die Mehlbeere ebenfalls als Wildobstpflanzung ausdrücklich empfohlen. Außerdem verbreiten Vögel die Früchte der Mehlbeere, wodurch sie zur Pionierpflanze wird. So wächst sie unter anderem als natürliche Beimischung in zusammengebrochenen Waldflächen, die durch die Klimaerwärmung entstanden sind.

Der Baum des Jahres wird jährlich durch die Stiftung „Baum des Jahres – Dr. Silvius Wodarz“ und ihren Fachbereich, das „Kuratorium Baum des Jahres“, bestimmt. Dieser Fachbereich besteht aus 32 Umweltorganisationen, -institutionen, Verbänden und Forschungseinrichtungen.

 

Tag des Baumes – gestern und heute

 

Der Tag des Baumes wurde bereits im Jahr 1952 von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Deutschland ins Leben gerufen. Schon damals sollte der Aktionstag die Bevölkerung zum Mitmachen aufrufen und auf die starken Waldverluste durch Krieg und Übernutzung aufmerksam machen. Heute stehen beim Tag des Baumes vor allem die Folgen des Klimawandels und die Bedeutung von Bäumen für ein gesundes Ökosystem im Fokus.

Am eigentlichen Tag des Baumes können schon heute kaum noch Baumpflanzungen durchgeführt werden. Immer häufiger auftretende Dürreperioden, die rasante Ausbreitung von Schädlingen sowie die globale Erwärmung sorgen dafür, dass Setzlinge auf großer Fläche verdursten würden. Deshalb werden Baumsetzlinge mittlerweile bereits um den Tag des Waldes am 21. März gepflanzt, um das sichere Anwachsen der Bäume zu gewährleisten.