Forstministerin Keller stellt bei Jena gemeinsame Projekte von Forst und Naturschutz vor – Artenvielfalt im Wald stabil
Von 2012 bis 2014 investierte ThüringenForst, mit rund 200.000 Hektar größter Waldbesitzer im Freistaat, insgesamt 25,6 Mio. Euro in den Waldnaturschutz. Forstministerin Birgit Keller stellte in Anwesenheit von Forst- und Naturschutzvertretern ein Beispiel dieses Engagements bei Jena vor: Die Pflege einer ehemaligen Niederwaldfläche am Haselberg, die in Folge eine seltene, wärmeliebende Farn- und Blütenpflanzenflora fördert. Dabei unterstrich die Ministerin, dass die Forstwirtschaft als Primärproduzent die naturnaheste Form der Landbewirtschaftung umsetzt. Gleichzeitig muss aber auch über die Finanzierung solcher Allgemeinwohlaufgaben politischer Konsens bestehen.
Förster setzten wichtige Biotop- und Artenschutzmaßnahmen um
Jährlich werden durch die Landesforstanstalt in Abstimmung mit den Naturschutzbehörden wie auch -verbänden 130 bis 160 derartiger Projekte durchgeführt. Von der Bergwiesenpflege über die Pflege von Orchideenstandorten bis hin zur Anlage von Amphibienlaichgewässern reicht der Einsatz der auch für Naturschutzaufgaben ausgebildeten Forstwirte. ThüringenForst hat sich in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Naturschutzförderer im Freistaat entwickelt. Dabei werden die Projekte, wie etwa das Rettungsprogramm Auerhuhn, das Moorrevitalisierungsprojekt oder das Waldfließgewässerprojekt, oft in Zusammenarbeit mit Naturschutzbehörden wie –verbänden durchgeführt. Allein 2015 wurden rund 18.000 Forstwirtstunden in diese, teils mehrjährigen, Projekte investiert.
Kosteneffizienter und fachkundiger Naturschutz gefragt
„ThüringenForst übernimmt laut Errichtungsgesetz auch Naturschutzaufgaben, welche anteilig über den jährlichen Zuführungsbetrag finanziell abgegolten werden“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Dieser Zuführungsbetrag sinkt jedoch jährlich um eine Million Euro ab. Gebhardt unterstrich, dass das Engagement des Landes im Waldnaturschutz aber zielführend sei, weil hier kosteneffizient und fachkundig Leistungen erbracht werden, welche den ökologischen und den Erlebniswert der heimischen Wälder steigern. Gebhardt betonte hierbei auch den sozialen Aspekt: Forstwirte mit gesundheitlichen Bedenken, vorwiegend ältere Arbeitnehmer, könnten in Naturschutzprojekten sozialverträglich eingesetzt und weiterbeschäftigt werden.
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