In der vergangenen Woche fand in Kassel ein Gespräch zwischen den Vertretern der Laubholzverarbeiter und der verschiedenen Waldbesitzarten statt. Schwerpunkt des konstruktiven und offenen Dialogs waren die vielfältigen Herausforderungen bei der nachhaltigen Nutzung von Laubstammholz und die Situation auf den Absatzmärkten für die daraus hergestellten Produkte.
„Nur auf der Grundlage eines gemeinsamen Verständnisses über die jeweiligen Rahmenbedingungen sowie durch ein transparentes und vertrauensvolles Miteinander kann ein gemeinsamer Erfolg gelingen“, waren sich Wolf-Georg Fehrensen und Klaus Jänich als Sprecher der jeweiligen Branchen einig.
Besorgt zeigten sich die Vertreter beider Seiten über die Auswirkungen zunehmender Flächenstilllegungen und Nutzungseinschränkungen auf die Rohstoffbereitstellung. Trotz der Ergebnisse der Bundeswaldinventur, die auf der einen Seite hohe Zuwächse im Bereich der jüngeren Laubholzbestände und auf der anderen Seite hohe Vorräte in den älteren Beständen ermittelt hatte, werde es mittelfristig eher zu einer Absenkung der Liefermenge kommen.
Nachdem die Vermarktung für Buchen- und insbesondere Eichenerzeugnisse im ersten Halbjahr 2015 durchweg positiv verlaufen sei, hätten sich die Aussichten seit Juni eingetrübt. Schwierigkeiten bereite das uneinheitliche Exportgeschäft, das insbesondere mit Blick auf China und Vietnam aufgrund der dortigen wirtschaftlichen Situation an Bedeutung abnehmen könnte. Vor dem Hintergrund der späten Auslieferung im vergangenen Winter und Frühjahr würden sich die Buchenverarbeiter bei insgesamt etwa gleichbleibendem Bedarf ausreichend hohe Liefermengen bereits zu Beginn der Saison im letzten Quartal 2015 wünschen. Die Eichensubmissionen sollten weiterhin mit guten und sehr guten Qualitäten auf dem Mengenniveau des Vorjahres bestückt werden. Aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage in diesem Bereich sei zum jetzigen Zeitpunkt mit entsprechend guten Ergebnissen zu rechnen.
Dagegen treffe die vom flächigen Absterben betroffene Esche mittlerweile auf einen deutlich gesättigten Markt. Insbesondere in diesem Bereich seien daher klare Absprachen zwischen Waldbesitz und Säger erforderlich. Bergahorn, Erle und Kirsche seien nach wie vor gering nachgefragt.