Seltene Fotosafari im Solling: Luchs lauert auf Hochsitz

Ungewohnter Gast auf dem Hochsitz. Foto: Nds. Landesforsten

Ein Luchs im Solling bewachte vom Hochsitz seine Beute und wurde selber Beute eines Fotografen. Der seltene Schnappschuss gelang einem Mitarbeiter des Niedersächsischen Forstamtes Dassel. Die scheue Raubkatze hatte zuvor ein Rotwildkalb erbeutet, das unweit der überdachten Jagdeinrichtung auf einer Wildwiese lag. “Unser Mitarbeiter konnte sich bis auf 30 Meter dem Luchs nähern und mehrere Fotos schießen“, berichtete Thomas Reulecke. Der Forstamtsleiter aus Dassel erhält immer häufiger Meldungen von Luchsbeobachtungen und gerissenen Wildtieren. Auch Spaziergänger hätten wiederholt Luchse im Solling gesichtet.“ Die wasserscheue Katze hat den Regen geschützten Hochsitz genutzt, um trocken und sicher seine Beute im Blick zu halten“, erklärte Reulecke das ungewöhnliche Versteck.

Seinen Wachposten in der Revierförsterei Knobben muss das Pinselohr allerdings wieder räumen. Nach jagdlicher Ruhephase im Juli beginnt im August die intensive Jagd auf Rotwild, dann beziehen wieder zweibeinige Jäger den Hochsitz. “Der Luchs kennt unsere Jagd- oder Schonzeiten nicht, für ihn ist jede Beute Freiwild“, sagte Reulecke über den neuen Mitjäger im Solling. Bereits im vergangenen Jahr hatten sich Luchse erfolgreich in den naturnah bewirtschafteten Wäldern des Mittelgebirges angesiedelt. Mittlerweise gehöre die Raubkatze zum festen Wildtierbestand in Deutschlands Waldgebiet des Jahres 2013. Die Rückkehr der Luchse sei ein Beispiel für erfolgreiche Waldentwicklung in den Niedersächsischen Landesforsten, so Reulecke weiter.

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