Rußrindenkrankheit am Ahorn breitet sich aus

Die sogenannte „Rußrindenkrankheit“ an Ahorn-Bäumen breitet sich zunehmend in Nordrhein-Westfalen aus. Besonders auffällig sind die schwarzen Sporen, die sich auf der Rinde befinden.

Deutlich zu sehen sind die schwarzen Sporen an erkrankten Ahorn-Bäumen. Foto: Stefan Befeld, Wald und Holz NRW

Die Russrindenkrankheit wird durch die Schlauchpilzart „Cryptostroma corticale“hervorgerufen. Dieser ursprünglich in Nordamerika beheimatete und 2005 erstmals in Deutschland aufgetretene Pilz schädigt insbesondere Bergahorn, seltener auch den Spitzahorn und den Feldahorn. Die Ausbreitung erfolgt über Sporen. Durch Windabdrift können sich die Sporen auch an der Rinde umliegender Bäume ablagern. Betroffene Bäume sterben innerhalb eines oder mehrerer Jahre ab. Im Krankheitsverlauf wird auf dem Holz ein schwarzer rußartiger Belag sichtbar auf dem sich die Sporen befinden. Diese Sporen können bei intensivem Kontakt eine allergisch bedingte Entzündung der Lungenbläschen hervorrufen (Alveolitis). Eine besondere Gefährdung besteht daher bei der Fällung und Aufarbeitung betroffener Bäume, sowie bei der Verarbeitung von (Brenn-)Holz. Auch Personen, mit Vorschädigungen der Atemwege sind gefährdet. Die Symptome (Reizhusten, Fieber, Atemnot, Schüttelfrost) treten in der Regel 6-8 Stunden nach Kontakt auf und können mehrere Stunden, teilweise auch mehrere Tage oder Wochen anhalten.

Der Schaderreger kommt sowohl im öffentlichen Grün als auch in Parkanlagen und Stadtwäldern vor. Der Anteil der Ahorne hat nach Landeswaldinventur in Nordrhein-Westfalen einen Waldflächenanteil von circa zwei Prozent. Die am häufigsten vorkommende Ahorn-Art ist der Bergahorn.

„Wir gehen nicht davon aus, dass die Rußrindenkrankheit ähnliche Dimensionen annimmt wie das Eschentriebsterben oder das Ulmensterben. Voraussichtlich wird die Rußrindenkrankheit ein regionales Problem bleiben und wird nicht den Gesamtbestand der Bergahorne gefährden. Wichtig ist, befallene Bäume sofort zu fällen und zu vergraben. So kann man aus heutiger Sicht die Ausbreitung der Sporen verhindern.

Wir wissen, dass der Bergahorn nur dort widerstandsfähig gegen Krankheiten ist, wo er auf optimalen Standorten wächst. Wichtig ist der passende Säuregrad des Waldbodens, denn nur dann wird der Ahorn optimal mit Phosphor versorgt. Ein Säuregrad von ca. pH 6 ist ideal. Bisher gehen wir davon aus, dass der Bergahorn an optimalen Standorten nicht oder nicht so stark von der Rußrindenkrankheit betroffen sein dürfte. Weitere Jahre mit Dürre und Hitze können die Situation allerdings auch an optimalen Standorten verschlechtern“, sagt Wald und Holz NRW Waldschutzexperte Dr. Mathias Niesar.

Die Standfestigkeit der betroffenen Bäume nimmt nach dem Absterben durch schnell einsetzende Weißfäule rasch ab. Zusätzlich zur Entnahme aufgrund der Verkehrssicherung sollten betroffene Bäume daher insbesondere im öffentlichen Grün in der Nähe von Wegen und Siedlungen entnommen werden, wenn eine Gefährdung für Erholungssuchende besteht. Die Fällung sollte vorzugsweise maschinell und durch Spezialisten erfolgen. Das entsprechende Holz verbleibt häufig in den Beständen am Boden oder wird ggf. in Müllverbrennungsanlagen verbrannt. Als Brennholz eignet es sich nicht mehr.

Eine Meldepflicht besteht bei der Rußrindenkrankheit nicht.

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