Phosphor und Feuchte sind bestimmende Faktoren der Artenvielfalt in den Tropenwäldern

Aufgrund der hohen Baumartenvielfalt in Tropenwäldern kommen viele Arten dort extrem selten vor. Dadurch ist es besonders schwierig, die Umweltfaktoren zu ermitteln, welche die räumliche Verbreitung von Baumarten in tropischen Wäldern beeinflussen. Ein Forschungsprojekt hat diese Frage jetzt mit bisher einzigartiger Detailgenauigkeit in den Waldgebieten entlang des Panamakanals in Zentralamerika untersucht. Die Forschungsarbeiten konzentrierten sich auf die Frage, welche Rolle die Bodenfeuchtigkeit in der jährlich auftretenden Trockenzeit und die Nährstoffe in den Böden für die Verbreitungsmuster spielen. In 72 ausgewählten Waldgebieten haben die Wissenschafter alle Baumarten bestimmt. Zudem haben sie die Böden auf sieben wichtige Nährstoffe hin analysiert und die Intensität der Trockenzeit modelliert. Mit einem neuen statistischen Ansatz haben sie dann erstmals ermitteln können, wie sich jeder einzelne dieser acht Faktoren auf jede einzelne der 550 Baumarten auswirkt.

Die Intensität der Trockenzeit und der Phosphorgehalt der Böden beeinflussten jeweils mehr als die Hälfte der Arten. Dass Phosphor eine Schlüsselrolle für die Verbreitung vieler Arten hat und damit die Zusammensetzung tropischer Wälder ganz entscheidend prägt, wurde in dieser Studie erstmals gezeigt. Außerdem bevorzugen die einzelnen Baumarten jeweils unterschiedliche Kombinationen der beiden prägenden Standortfaktoren Feuchtigkeit und Phosphor. Die Artenvielfalt der Wälder wird dadurch gefördert. Erwartet wird, dass die Studie wesentlich zur Verbesserung von Vorhersagen beitragen wird, in denen es um die Frage geht, wie sich Änderungen der Umweltbedingungen infolge von Landnutzung oder Klimawandel auf die Zusammensetzung, Artenvielfalt und die ökologischen Dienstleistungen von Regenwäldern auswirken werden.

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