Mildwürziger Frühlingsbote beginnt in den Wäldern zu sprießen

Ein paar Regeln sind beim Sammeln zu beachten...

Frühes, würziges Grün im Laubwald - der Bärlauch sprießt. (Foto: pixabay)

In diesen Tagen beginnen in den Wäldern mancherorts die ersten Bärlauchblätter zu sprießen. Für viele Menschen gehört das Sammeln und Verarbeiten dieses mildwürzigen Frühlingsboten zu einer naturnahen und saisonalen Küche. Dabei gilt es, einige wichtige Regeln zu beachten. So kann es beim Sammeln von Bärlauch vor allem durch botanisch wenig bewanderte Menschen zu Verwechslungen mit weitreichenden Folgen kommen.

 

Verwechslungsmöglichkeiten sowie Gefahr durch Fuchsbandwurm

Da zur gleichen Zeit wie der Bärlauch auch Herbstzeitlose und Maiglöckchen Saison haben und diese oft an ähnlichen Stellen wachsen, besteht erhöhte Verwechslungsgefahr. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal sind die Stängel der Pflanzen: Jedes Bärlauchblatt sprießt an einem einzelnen Stängel aus dem Boden, meist in Gruppen dicht beieinander. Bei Maiglöckchen wachsen hingegen immer zwei Blätter an einem Stängel. Bei Herbstzeitlosen wiederum entwickeln sich den Stängel umfassende Blätter. Junge Blätter des Gefleckten Aronstab sind im Anfangsstadium ebenfalls mit Bärlauch zu verwechseln. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal sind unregelmäßig geformte Blattnerven, die beim Bärlauch parallelnervig verlaufen. Erst im ausgewachsenen Zustand bilden die Blätter des Aronstabs ihre unverwechselbare Pfeilform sowie oft dunkle Flecken aus. Am Ende der Blätter ist ein Widerhaken am Stielansatz zu erkennen.

 

Auch die Nase ist beim Bärlauch sammeln eine gute Hilfe. Beim Zerreiben von Bärlauchblättern entsteht der typische Knoblauchgeruch. Allerdings werden die Hände den Knoblauchgeruch rasch annehmen, sodass dieser Kniff nur am Anfang wirkt.

 

Herbstzeitlose und Maiglöckchen speichern in ihren Blättern Inhaltsstoffe, die nach dem Verzehr lebensgefährliche Vergiftungen auslösen können. Vergiftungsanzeichen sind Erbrechen, Krämpfe, akute Kreislaufbeschwerden und blutiger Durchfall. Diese Symptome treten bereits zwei bis sechs Stunden nach dem Essen auf. Auch alle Teile der Aronstab-Pflanze sind giftig und enthalten in großen Mengen Oxalat sowie flüchtige Scharfstoffe. Schon beim bloßen Berühren der Pflanze kann es zu Rötungen der Haut und Blasenbildung kommen. Nach dem Verzehr von Pflanzenteilen können sich Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle einstellen.

 

Baden-Württembergs Forst-Minister Hauk wies außerdem darauf hin, dass wild wachsender Bärlauch nicht ungefährlich sei, da die Blätter mit Eiern des kleinen Fuchsbandwurms behaftet sein könnten: „Da diese erst bei Kochtemperaturen ab 60 Grad abgetötet werden, bringt meist auch gründliches Waschen oder Einfrieren nichts“, erklärte Hauk. Wer auf sein Bärlauch-Pesto nicht verzichten möchte, sollte dafür keinen wild gesammelten Bärlauch verwenden.

 

Einige wichtige Regeln beachten

Im Landeswaldgesetz ist geregelt, dass sich die Menschen Wildkräuter, wie den Bärlauch, im Umfang von bis zu einem Handstrauß aneignen dürften“, erklärte der Forstminister. Da die Wälder lediglich zum Zwecke der Erholung betreten werden dürften, sei das Sammeln für gewerbliche Zwecke von einer Genehmigung durch die Forstbehörden abhängig.

 

Weitere Informationen zum Thema Wald finden sich im Internet unter www.mlr-bw.de/Wald sowie auf www.forstbw.de.