Meyer: „Lebensraumverlust und Insektengifte sind große Gefahr für die Bienen und intakte Ökosysteme" - Umweltminister besucht Celler Imkertage -

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer hat bei den diesjährigen Imkertagen in Celle die besondere Bedeutung von Wild- und Honigbienen für unsere Ökosysteme und Volkswirtschaften betont. „Die Bestäuber sind für uns immens wichtig", so Meyer. Ihr Rückgang gefährde die Ernährungssicherheit, die Rentabilität landwirtschaftlicher Betriebe und die biologische Vielfalt. „Heute ist jede dritte Bienen-, Schmetterlings- und Schwebfliegenart in der EU verschwunden. Darum müssen wir dringend handeln und Maßnahmen für die Bestäuber ergreifen. Denn was der Honigbiene nutzt, hilft auch der Wildbiene - und am Ende auch der Landwirtschaft", so der Minister. Bienen sind nicht nur Honigproduzenten, sondern auch wichtig für viele Obst- und Gemüsesorten und intakte Ökosysteme.

In Deutschland leben mehr 33.000 Insektenarten, das sind etwa 70 Prozent der Tierartenvielfalt. Insekten besiedeln die verschiedensten Lebensräume. Unterschiedliche Studien zeigen einen dramatischen Rückgang der Insektenbiomasse von bis zu 80 Prozent. Insekten sind von zentraler Bedeutung für die Ökosysteme. Nicht zuletzt bilden gerade Insekten die Nahrungsgrundlage besonders für Vögel und Fledermäuse. Rund 85 Prozent der 2.000 bis 3.000 heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf Schmetterlinge, Fliegen und Wildbienen als Bestäuber angewiesen. „Gleichzeitig macht der Verlust von Lebensräumen, von Hecken, Sträuchern und bunten Blühwiesen den Insekten zu schaffen", so der Umweltminister. In Niedersachsen arbeiten Landwirte und Umweltverbände daher erfolgreich im Niedersächsischen Weg zusammen, um artenreiches Grünland zu schützen und gemeinsam den Einsatz von Pestiziden und Insektiziden deutlich zu reduzieren. „Auch die Klimaerwärmung macht den Bienen zu schaffen. Wir brauchen deshalb bunte und ungestörte Rettungsinseln für Insekten. Dem Natur- und Artenschutz kommt daher eine große Bedeutung zu. Die mit Beratung von Imkerinnen und Imkern vom Land geförderten landwirtschaftlichen Blühstreifen in Niedersachsen sind daher ein großartiges Erfolgsmodell", so Meyer.

Er appellierte an die Landwirtschaft, weniger Pestizide einzusetzen, um die Bienen zu schützen. „Ich freue mich über die vielen gemeinsamen Ideen von Umweltverbänden, Landwirtinnen und Landwirten sowie Imkerinnen und Imker, Lebensräume für Bienen und andere Insekten zu schützen und mehr blühende insektenfreundliche Landschaften zu schaffen." Angesichts des bestehenden Verbots von insektenfeindlichen Stein- und Schottergärten in Niedersachsen, appellierte Meyer, in den Städten und Gemeinden mehr für die Natur zu tun und sie zu begrünen. „Dazu gehört der Verzicht auf Pestizide genauso wie eine aktive, bienenfreundliche Begrünung statt kaltem Beton", so der Umweltminister.