Landeswaldverband Baden-Württemberg zum Tag des Waldes

Zum Tag des Waldes 2021 am kommenden Sonntag fordert der Landeswaldverband Baden-Württemberg e.V. eine stärkere politische Aufmerksamkeit für den Wald und stellt seine Forderungen an die künftigen Koalitionäre vor.
„Wir erwarten von den künftigen Koalitionären, dass Sie den Wald zur politischen Priorität machen“, so LWV-Geschäftsführerin Dr. Odile Bour. „Der Wald ist systemrelevant und bedarf aus diesem Grund einer starken Verankerung in der politischen Arbeit. Die Pandemie macht den Wald zum Erholungsraum für Millionen, der Wald war nie so wichtig wie unter Corona“, erklärt Bour. Die Forderungen umfassen drei Bereiche:

Kurzfristige Stablisierung des Waldes

Waldflächen erhalten und mehren. Der enorme Flächenverbrauch (Gewerbe, Siedlungen, Verkehr) muss ab sofort durch flächengleiche Aufforstung kompensiert werden.
Förderprogramme für Privat- und Kommunalwald. Wenn Waldeigentümer nicht nur mit Holz Geld verdienen können, können sie in ihren Wäldern mehr ökologische und soziale Leistungen anbieten.

Anpassungsfähigkeit des Waldes fördern

Einklang von jagdlichen und waldbaulichen Zielen. Eine angepasste Wildpopulation ist Grundvoraussetzung für naturnahen Waldbau und die Entwicklung von Mischwäldern.
Individuelle Behandlungskonzepte umsetzen. Unterstützender Waldbau mit standortabhängigen Maßnahmen fördert die Regeneration des Waldes.
Baumartenspektrum erweitern. Zusätzlich nicht-heimische Baumarten erforschen, um eine zukunftsorientierte aktive Waldentwicklung zu ermöglichen.

Qualifiziertes Fachpersonal aufbauen

Personal aufbauen. Aufgrund der notwendigen Waldentwicklung ist zwingend mehr Fachpersonal notwendig (Forstpersonal, Forschung). Anzahl und Qualität an Personal haben entscheidenden Einfluss auf die Zielerreichung der Forderungen.
Forstliche Ausbildung in Baden-Württemberg sicherstellen. Die Attraktivität der Traineeprogramme muss gesteigert und Ausbildungsstellen erhalten werden, um Fachkräftemangel zu verhindern.
Einbindung der freien Waldpädagoginnen. Es werden breit aufgestellte Bildungsangebote zur Förderung von Umweltbildung und -bewusstsein für die Bevölkerung benötigt.

Mit dem Landeswaldverband Baden-Württemberg e.V. ist 2020 ein gemeinnütziger Zusammenschluss von Vereinen entstanden, die sich für den Wald einsetzen. Er ging aus der AG Wald hervor und gründet sich auf §77a des Landeswaldgesetzes.
Der Landeswaldverband zählt fünf Mitgliedsverbände: den Baden-Württembergischen Forstverein e.V. (BWFV), die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Baden-Württemberg e.V. (SDW), den Bund Deutscher Forstleute Baden-Württemberg e.V. (BDF) und den Verein für forstliche Standortskunde und Forstpflanzenzüchtung e.V. (VFS) und den Ökologischen Jagdverein (ÖJV). Die Forstkammer Baden-Württemberg und die IG-Bauen-Agrar-Umwelt sind ruhende Mitglieder.
Unser Ziel ist es, im politischen und im öffentlichen Raum das Bewusstsein für Herausforderungen im Wald zu schärfen und aktuelle Themen auf allen Ebenen voranzubringen. Uns eint die Überzeugung, dass der baden-württembergische Wald eine starke und unabhängige Lobby als „Stimme des Waldes“ benötigt, um ökonomisch, sozial und ökologisch nachhaltig auch künftigen Generationen erhalten zu bleiben. Vorsitzender des Landeswaldverbands Baden-Württemberg ist Dietmar Hellmann.

 

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