Klimaschutzstaatssekretär Erwin Manz: „Für die Gesundheit des Waldes ist Klimaschutz das heilsamste Mittel“

Forstleute beginnen mit Waldzustandserhebung / Rund 4.000 Bäume werden auf Auswirkungen von Dürre, Luftschadstoffen, Baumkrankheiten und Fraßschäden begutachtet

„Die Waldzustandserhebung ist eines der umfangreichsten und langfristigsten Umweltmonitoring-Programme und zeigt uns sehr deutlich, wie sich die Erderhitzung und die Belastung durch Abgase auf den Wald auswirken. Durch diese wissenschaftlichen Daten können wir Strategien entwerfen, wie wir dem Wald am besten helfen können, etwa, welche Baumarten vergleichsweise widerstandsfähig sind. Dennoch gilt: Für die Gesundheit des Waldes ist der Klimaschutz das heilsamste Mittel“, sagt Klimaschutzstaatssekretär Dr. Erwin Manz. Am heutigen Mittwoch besuchte er an der Forschungsanstalt für Forstwirtschaft und Waldökologie (FAWF) in Trippstadt einige Forstleute beim Beginn der Waldzustandserhebung.

 

Sie erfassen dabei, wie es um unseren Wald steht und tragen die Daten im jährlich erscheinenden Waldzustandsbericht zusammen. Der Bericht zeigt seit 1984 unter anderem, welche Baumarten unter welchen Baumkrankheiten, -schädlingen sowie an Luftschadstoffen oder an Dürre leiden. Dazu begutachten die Forstleute beispielsweise, wie dicht das Blätterdach ist, ob es Verfärbungen an Nadeln oder Blättern gibt, ob und wie viel Blätter beispielsweise von Löchern durch Insektenfraß betroffen sind und ob sich beispielsweise eine Pilzkrankheit an der Rinde ausbreitet. Um erkennen zu können, wie sich der Vitalitätszustand eines Baumes verändert, untersuchen die Forstleute dabei jedes Jahr die gleichen Bäume. Ist ein Baum abgestorben oder wurde er geerntet, wird ein Baum in der unmittelbaren Umgebung untersucht und entsprechend markiert.

 

Am heutigen Mittwoch wird in einer Schulung das Wissen der Forstleute darüber aufgefrischt und auf etwaige Besonderheiten hingewiesen. Etwa, wie man mit Bäumen umgeht, die nicht zu den Hauptbaumarten Eiche, Buche, Fichte, Tanne, Kiefer gehören. Die landesweite Erhebung findet noch bis zum 5. August statt.

 

In den vergangenen Jahren wurde das Ausmaß der Klimakrise im Wald immer deutlicher: Über 80 Prozent der Bäume sind krank. Vor allem die Trockenheit – auch in den letzten Jahren – setzt vielen Bäumen immens zu, auch in niederschlagsreicheren Monaten konnten sie sich nicht erholen. Durch Trockenheit geschwächte Bäume sind anfälliger für Baumkrankheiten und -schädlingsbefall, einige sterben aber auch schlichtweg ab, weil sie verdursten. Davon ist bei weitem nicht nur die Fichte betroffen, die massiv vom Borkenkäfer befallen wird. Der vergangenes Jahr erschienene Waldzustandsbericht zeigte, dass gerade einmal nur acht Prozent der Buchen und sieben Prozent der Eichen als gesund gelten, also nur rund jeder fünfzehnte Baum dieser Arten. Dabei sind dies jene Baumarten, die bei uns von Natur aus am häufigsten vorkommen. „Der Klimaschutz und allen voran die Energiewende ist eine dringende Aufgabe, an der wir alle arbeiten müssen. Jede und jeder von uns kann dazu beitragen, das Klima und damit den Wald zu schützen“, so Manz.