Klimaschutz muss ganzheitlich gedacht werden!

DFWR-Präsident Schirmbeck: „Wir stehen in einer gesellschaftlichen Verpflichtung Wald und Holz als Klimaschützer Nummer 1 zu stärken!“

Berlin Heute findet im Umweltausschuss eine öffentliche Anhörung zur Änderung des Klimaschutzgesetzes statt. Das Klimaschutzgesetz muss aus Sicht des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) jetzt dringend nachgebessert werden und dauerhafte Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung und die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffes Holz stärken und ausbauen, so dass Holz auch in Zukunft zur Verfügung gestellt werden kann! „Im Moment sieht es leider so aus, dass der neue Gesetzentwurf genau das Gegenteil bewirken wird und wir damit riskieren, Wald und Holz als Klimaschützer Nummer 1 zu verlieren“, betont DFWR-Präsident Georg Schirmbeck. Die rein sektorale Betrachtung im Bereich Landnutzung und Forstwirtschaft LULUCF trägt nicht zur dringend benötigten Lösung im Klimaschutz bei, sondern wirkt sich auch noch negativ auf weitere Sektoren, wie zum Beispiel den Gebäude- und Energiesektor und deren CO2-Minderungsleistung aus! Mit der isolierten Betrachtung von Wald als CO2-Senke wird der Rohstoff Holz aus den nachhaltig bewirtschafteten Wäldern in Deutschland nicht mehr in entsprechendem Umfang zur Verfügung gestellt werden können. Die Folge wird eine Holzverknappung sein, die nicht nur den Bioökonomiestandort Deutschland langfristig schädigen wird, sondern letztendlich der gesamten Gesellschaft teuer zu stehen kommt.  

 

Schirmbeck: „Wir dürfen im Klimaschutz keine Scheuklappen aufsetzen! Die Politik steht in der Verantwortung sich hinsichtlich der Betrachtung des Waldes nicht nur einen Aspekt herauszugreifen! Für den Klimaschutz darf die natürliche Senkenwirkung der Wälder nicht isoliert betrachtet werden, sondern muss zwingend gekoppelt mit dem Holzproduktespeicher und den sektorübergreifenden Substitutionsleistungen gesehen werden! Jedes Jahr vermeiden die wachsenden Waldbäume und die anschließende Verwendung des nachwachsenden Rohstoffes Holz somit bis zu 127 Millionen Tonnen CO2 allein in Deutschland!“ Dieser Zusammenhang einer sektorübergreifenden Substitutionsleistungen ist elementar für die Erreichung der Klimaschutzziele in Deutschland. „Dem sollte das Klimaschutzgesetz eindeutig Rechnung tragen, wenn wir einen Fehlstart vermeiden und die Klimaschutzziele ernsthaft erreichen wollen“, betont Schirmbeck. Das Gesetz muss Anreize für die aktive Waldbewirtschaftung und Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz setzen und nicht dagegen!

Wir können die natürliche Senke Wald nur erhalten, wenn wir den Wald weiterhin nachhaltig bewirtschaften. Die Bewirtschaftung ist zudem eine wesentliche Voraussetzung, um den Wald weiterhin an den Klimawandel anpassen zu können, ihn dadurch widerstandsfähiger gegen die Klimawandelfolgen zu machen und zu ermöglichen, dass die vielfältigen Ökosystemleistungen für die Gesellschaft langfristig bereitgestellt werden.  „Es ist absurd, zu Hause kein Holz mehr zu nutzen und es stattdessen mit einem großen CO2-Fußabdruck aus Ländern mit niedrigeren Standards in der Waldbewirtschaftung zu importieren“, gibt Schirmbeck zu bedenken. Nutzungseinschränkungen oder gar -verbote hätten außerdem zur Folge, dass wieder verstärkt auf fossile Rohstoffe und energieintensive Materialien zurückgegriffen oder benötigtes Holz aus anderen Ländern importiert wird. Dies würde zwangsläufig zu steigenden CO2-Emissionen in der Bundesrepublik oder zu unverantwortbaren Verlagerungseffekten führen. „Wer darüber hinaus glaubt, die Energiewende ohne eine Wärmewende mit dem Energieträger Holz durchführen zu können, der wird sich in Zukunft warm anziehen müssen,“ betont Schirmbeck. Wenn Klimaschutz und die ambitionierten Ziele nicht nur als Wahlversprechen verfallen sollen, dann muss jetzt die Bedeutung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung auf dem Weg raus aus dem fossilen Zeitalter politisch anerkannt werden! Der Klimawandel schreitet viel zu schnell voran als dass es jetzt noch vertretbar wäre, ideologisch geprägte Ziele zu stecken und dabei nicht bereit zu sein, mit einer regionalen Wertschöpfung und durchdachten Maßnahmen zur Lösung beizutragen.

 

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