Die letztjährige Schwammspinner-Massenvermehrung in den Eichenwäldern der Forstämter Gera, Heldburg, Finsterbergen und Sondershausen wurde nachhaltig eingedämmt. Dies zeigen aktuelle Überwachungsmaßnahmen der Landesforstanstalt, die keinen großflächigen Raupenfraß an Eichenblättern feststellen konnte. Die ThüringenForst-AöR hatte vor einem Jahr rund 190 Hektar vom Kahlfraß bedrohte Mischwälder mit einem selektiven Pflanzenschutzmittel vom Hubschrauber aus behandelt.
„In den letztjährigen Befallsgebieten wurden bis vor wenigen Tagen intensive Eigelegesuchen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass in den Bereichen, in denen 2020 das Pflanzenschutzmittel Mimic eingesetzt wurde, keine Gefährdung mehr festgestellt werden kann“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Regionale Hotspots mit kritischem Fraßgeschehen bestehen noch im Forstrevier Schmölln des Forstamtes Weida. Dort waren erwartungsgemäß auf Kippenrekultivierungsflächen (Pappel und Birke) Fraßschäden zu verzeichnen. Die Waldschutzexperten des Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrums Gotha gehen von einem Zusammenbrechen der Massenvermehrung des vorzugsweise in der Eiche vorkommenden Schwammspinners aus. Natürliche Antagonisten (Viren, Insekten, Pilze) haben Raupen und Puppen infiziert und so den Rückgang der Gradation herbeigeführt. Für die im letzten Jahr mit Pflanzenschutzmittel behandelten Eichenbestände wäre das natürliche Zusammenbrechen allerdings zu spät gekommen.