Denn hier überwintert die Motte und kann, wenn die Blätter nicht weggeräumt sind, direkt zu neuem Angriff im Frühjahr starten. In diesem Jahr finden die Sammelaktionen rund um den 9. November statt. Das Laubsammeln sei mühsam und lohne sich nur, wenn alle Blätter am Boden liegen, so die SDW in Bonn. Besonders wichtig ist: Das Laub muss in Extra-Müllsäcken gesammelt und anschließend verbrannt werden. Hierzu ist eine Absprache mit der Kommune notwendig. Im eigenen Kompost werden zu geringe Temperaturen erreicht, um den Schädling abzutöten.
Die Kastanienminiermotte ist ein winzig kleiner Schmetterling, der aus dem Balkan eingewandert ist und sich hier ohne Gegenspieler ungehemmt vermehren konnte. 1989 wurde sie in Bayern entdeckt und war bereits 2003 in ganz Deutschland verbreitet. Die durch zahllose Frassstellen in den Blättern verminderte Photosynthese führt dazu, dass die Bäume anfälliger gegen Pilze, Bakterien und andere Schädlinge werden.
Die Beobachtungen der SDW-Kreisverbände Rems-Murr und Alb-Donau-Ulm zeigen, die bereits seit vielen Jahren diese Aktion durchführen, dass gepflegte Kastanien weniger befallen sind als ungepflegte. Diese Beobachtungen werden durch das Monitoring des Pflanzenschutzamtes in Berlin bestätigt: Sorgfältiges Laubsammeln reduziert den Befall um zwei Drittel im nächsten Frühjahr. Die Bäume bleiben länger grün und verkraften besser spätere Schäden.
Zusätzlich empfehlen die Waldschützer:innen das Aufstellen von Nistkästen für Kohl- und Blaumeise, für die die Motte eine Delikatesse sei.
Aus diesen Gründen werden aktuell keine weißblühenden Kastanien, die besonders unter der Miniermotte leiden, in Städten mehr gepflanzt.