Kalk aus der Luft für sächsische Wälder

Über vielen erzgebirgischen und Oberlausitzer Waldgebieten rieselt in den kommenden Wochen der Kalkstaub aus der Luft. Dieses Jahr werden mit Hubschraubern über 30.000 Tonnen Magnesiumkalk - überwiegend aus Thüringer Dolomitgestein - auf 10.300 Hektar Wald ausgebracht.

In Sachsen werden auch in diesem Jahr wieder mehr als zweieinhalb Millionen Euro in die Verbesserung unserer Waldböden investiert. Die Kosten werden zu rund 90 Prozent aus Fördermitteln der EU finanziert. Die Bodenschutzkalkung werden eigentumsübergreifend durchgeführt – private und körperschaftliche Waldbesitzer profitieren zu gleichen Teilen wie der Staatswald. Durch die Bodenschutzkalkung wird der extremen Versauerung der Waldböden entgegengewirkt. In ausgewählten Waldgebieten in den Mittelgebirgslagen von der Oberlausitz bis ins Vogtland werden in den nächsten Wochen etwa 3 Tonnen Kalk pro Hektar ausgebracht.

Jahrzehntelange Säureeinträge aus der Luft machen die jährliche Bodenschutzkalkung nötig. Vor allem Schwefeldioxid, aber auch andere säurebildende Luftschadstoffe wie Stickstoffverbindungen haben die Bodenchemie verändert und zu einer tiefgründigen Versauerung geführt. Verstärkt wird die Bodenversauerung noch durch die sensiblen, nährstoffarmen Ausgangsgesteine in den sächsischen Mittelgebirgen. Auch wenn heute fast kein Schwefeldioxid mehr aus der Luft in die Waldböden eingetragen wird, wirkt die Bodenversauerung über das „chemische Gedächtnis“ der Böden noch lange fort. Die Bodenschutzkalkung verhindert eine weitere Verschlechterung und ermöglicht vor allem die langsame Regeneration der Waldböden.

http://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/193213