Junge Buchen bürstendicht

Natürliche Verjüngung alter Buchenbestände läuft im hessischen Landeswald besser denn je

Buchen-Naturverjüngung – wesentlich vitaler als vor 20 Jahren. Foto: Hessen-Forst

Naturgemäßer Waldbau hat seit 1994 fast zu einer Vervierfachung der Buchennaturverjüngungsfläche von 7.400 ha auf heute 28.000 ha geführt. Michael Gerst, Leiter des Landesbetriebs Hessen-Forst, freut sich über diese Entwicklung: „Die Naturverjüngung ist ein Geschenk der Natur. Die nachwachsenden jungen Bäume sind perfekt an den Standort angepasst und unser Wald wird widerstandfähiger.“

Hessen-Forst setzt überall dort, wo es sinnvoll ist, auf Naturverjüngung: Alte Waldbestände werden nach und nach aufgelichtet, so dass aus den Samen der verbleibenden alten Bäume eine neue Waldgeneration natürlich heranwachsen kann – auf Kahlschläge und kostspielige Pflanzungen wird hier verzichtet.

Die an der Natur orientierte Vorgehensweise der Forstleute kommt der Buche am meisten entgegen. Kleine Buchenpflanzen wachsen im Schatten und Halbschatten besser als Eichen, Kiefern oder Fichten. Insofern haben sie gegenüber diesen Baumarten einen Vorteil im Wettlauf um die besten Plätze, wenn die alten, reifen Bäume geerntet werden. Die in der Jugend  lichtbedürftigen Baumarten haben dann auf den meisten Standorten kaum noch eine Chance.  Die vitale, natürliche Verjüngung der Buche führt zu einem starken Absinken der Nadelbaumanteile im hessischen Wald. Nadelholz wird jedoch auch in 100 Jahren noch ein bedeutender Rohstoff sein – zum Beispiel für Dachstühle. „Wir halten es für erforderlich, einen Mischwald zu erhalten, der den vielfältigen Ansprüchen der Gesellschaft gerecht wird“, so Gerst. Dazu gehört auch ein angemessener Anteil von Fichten, Tannen, Douglasien, Kiefern und Lärchen. Daher werden seit einigen Jahren in Laubwäldern klimaangepasste Nadelbäume gezielt gefördert.

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