Internationaler Tag der biologischen Vielfalt - Erfolge im Waldnaturschutz für Schwarzstorch und Mittelspecht

Etwa 100 Brutpaare des Schwarzstorchs kommen wieder in Nordrhein-Westfalen vor. Bildautor: Michael Gerber

Mit dem internationalen Tag der biologischen Vielfalt erinnern die Vereinten Nationen an den 22. Mai 1992. An diesem Tag beschlossen rund 190 Staaten das UN-Übereinkommen zur biologischen Vielfalt.

 

Der Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen wirft am 22. Mai 2020 einen Blick auf die Vogelarten in unseren Wäldern. Seit den 1980er Jahren sind die Bestände des Rebhuhns und des Kiebitzes zum Beispiel um mehr als 90 % zurückgegangen.

 

Doch es gibt auch positives im Naturschutz zu berichten:

Die Bestände vieler Vogelarten in den Wäldern des Landes nehmen zu. Im Zeitraum von 2005 bis 2016 sogar um 1,5 Millionen. Das Bundesamt für Naturschutz hat gemeinsam mit den Bundesländern den Vogelschutzbericht erstellt. Dieser Bericht wird alle sechs Jahre erstellt und wird vom Bundesumweltministerium an die Eu-Kommission weitergeleitet.

 

In Nordrhein-Westfalen nutzen etwa 70 der insgesamt etwa 200 Brutvogelarten den Wald als Lebensraum oder als Brutplatz. Der überwiegende Anteil dieser Arten weist stabile Bestände auf. Erfreulich sind die positiven Entwicklungen der Großvogelarten Schwarzstorch, Kolkrabe und Sperber. Die aktuell etwa 100 Brutpaare des Schwarzstorchs sind auch das Ergebnis der Schutzbemühungen der Forstleute von Wald und Holz NRW für seine Lebensräume. Diese sehr störungsanfällige Vogelart brütet oft unbemerkt von der Öffentlichkeit mitten im Wald. Meist wissen nur wenige Försterinnen und Förster um den Horststandort und bewahren dieses kostbare Geheimnis im Sinne des Vogels für sich.

Die Hohltaube, der Kleiber und der Sperlingskauz stehen für die große Gruppe der Waldvogelarten, die auf Baumhöhlen als Brutplatz angewiesen. Die steigenden Bestände dieser Arten bilden den Trend der älter, naturnäher und totholzreicher werdenden Wälder ab. Das Bundesamt für Naturschutz bestätigt diese Annahme.

 

Ebenfalls erfreulich ist die positive Entwicklung der Brutbestände des Mittelspechts, der in NRW mittlerweile wieder über 2.000 Reviere aufweist. Diese etwas kleinere Art als der Buntspecht ist ein typischer Bewohner alter naturnaher Eichenwälder im Münsterland und der Bergischen Heideterasse. Die Eichenwälder gelten als Hotspots der Biodiversität unter den Waldlebensräumen, die mehr als 2.000 Arten beherbergen. Diese naturnahen Wälder sind das Ergebnis jahrhundertelangem Engagements der Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer. Dieses Engagement ist nun in Zeiten der Wiederbewaldung wieder gefragt.

Nicht aus den Augen verlieren sollten wir jedoch auch die Waldvogelarten deren Bestände zurückgehen. Hierzu gehören stellvertretend der Grauspecht, der Kleinspecht und der Waldlaubsänger. Diese Arten haben eines gemeinsam: Ihre Nahrung besteht überwiegend aus Insekten.