Indikatorenbericht der Bundesregierung stellt dem deutschen Wald bestes Zeugnis aus

Waldbewirtschaftung fördert biologische Vielfalt

Foto: T. Wiehle

Berlin, 22.Mai 2013: Für den Landschaftsraum Wald bestätigt der Indikatorenbericht der Bundesregierung zur „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ der Forstwirtschaft gute Werte. Demnach fördert die moderne Waldbewirtschaftung die biologische Vielfalt und verbessert deren Status. „Die heimischen Wälder haben mit 81 Prozent des erreichbaren Höchstwertes den besten Teilindikatorwert aller Flächennutzungen erreicht,“ sagte Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) aus Anlass des heutigen UN-Gedenktages zur biologischen Vielfalt. „Die Förderung naturnaher und nachhaltige Waldbewirtschaftung durch Bund und Länder und die hohe Eigenverantwortung der Waldbesitzer zeigen hier deutliche Erfolge,“ so Schirmbeck.

Totholz für mehr biologische Vielfalt
Waldnaturschutz bleibt auch künftig ein integraler Bestandteil der modernen nachhaltigen Forstwirtschaft. Dies betrifft insbesondere Arten, die auf alte Waldbestände, eine ungestörte Waldentwicklung sowie Alt- und Totholzkomponenten angewiesen sind. Der Totholzanteil, also Holz, das der natürlichen Entwicklung und dem Zerfall überlassen wird, gilt als ein Weiser für die naturschutzfachliche Qualität von Wäldern.

Derzeit beträgt der Totholzanteil in den Wäldern Deutschlands nahezu 15 Kubikmeter pro Hektar, eine deutliche Zunahme gegenüber früheren Werten. Je nach Struktur und Baumartenzusammensetzung werden in einzelnen Beständen auch deutlich höhere Werte erreicht. Im Rahmen der multifunktionalen Forstwirtschaft wird bewusst Totholz im Wald belassen und dessen Entwicklung verfolgt. Solche Waldnaturschutzmaßnahmen der Länder zur Erhaltung seltener Baumarten und Biotope, so genannte Totholzkonzepte, sowie die Umsetzung von naturnahen Waldbewirtschaftungskonzepten haben wertvolle Waldbiotope entstehen lassen.
Die Idee der Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft feiert in diesem Jahr ihr 300. Jubiläum. Im Jahr 1713 formulierte Hans Carl von Carlowitz erstmals den Leitgedanken einer dauerhaften Bewirtschaftung der Wälder, in dem nur so viel Holz geerntet wird, wie nachwächst. Hierfür schuf er den neuen Begriff der „nachhaltenden Nutzung". Sein Werk „Sylvicultura oeconomica" gilt als Geburtsstunde der Forstwirtschaft in Deutschland. Heute sorgt die deutsche Forstwirtschaft für gesunde, nachhaltig bewirtschaftete und artenreiche Mischwälder, die neben der Holzproduktion auch Naturerlebnis, Erholung, Ruhe und Gesundheit – und nicht zuletzt eine hohe biologische Vielfalt bieten.

Das Jubiläumsjahr des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) wird finanziell unterstützt durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV).