Im Solling-Hutewald fressen Auerochsen und Wildpferde für Artenvielfalt und Wissenschaft

Auerochse im Solling. Foto: Landesforsten NLF

In Neuhaus/Solling haben die Niedersächsischen Landesforsten (NLF) und der NABU Niedersachsen im Rahmen des europäischen Artenschutzprojekts 'Countdown 2010' Erkenntnisse aus dem Hutewald im Reiherbachtal präsentiert. Die Landesforsten pflegen den kulturhistorischen Hutewald im Naturpark Solling-Vogler bereits seit 13 Jahren mit wachsender Bedeutung für den Naturschutz. Auf der fast 200 Hektar großen historischen Hutewaldfläche schaffen seit mehr als 10 Jahren Weidetiere eine vielfältige Weidelandschaft mit lockeren Wäldern aus alten, großkronigen Buchen und Eichen, auf die viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten angewiesen sind. Zu nennen sind Beispiele wie der Hirschkäfer, Eremit, Veilchenblauer Wurzelhalsschnellkäfer, Mittelspecht, Bartflechte und Moosbärte.  

"Das besondere am Hutewald im Solling ist, dass hier nicht nur eine historische Waldnutzungsform reaktiviert wurde, sondern ganzjährig auerochsenähnliche Rinder und ursprüngliche Pferde unter fast natürlichen Bedingungen in Wechselwirkung zu ihrem Lebensraum Wald stehen. Dies stellt bislang eine bundesweit einzigartige Möglichkeit zur Grundlagenforschung über hiesige Ökosysteme dar und macht den überragenden Wert dieses Projektes aus", fasst Dr. Carsten Böhm, stellvertretender NABU-Landesvorsitzender, zusammen.