Holzhausbau der Zukunft für die Gegenwart

ThüringenForst unterstützt auf der IBA das Timber Prototype House und zeigt die Zukunft hochinnovativen und klimafreundlichen Holzbaus am Beispiel moderner Mikro-Architektur

Holzbaubasierte Mikro-Architektur zeigt beispielhaft, was auch großmaßstäblich umgesetzt werden kann. Foto: IBA/Thomas Müller

Erfurt (hs): ThüringenForst unterstützt als Hauptsponsor, neben der Rettenmeier Holding AG, das Timber Prototype House auf der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen in Apolda. Der kürzlich eröffnete, in innovativer Blockbauweise errichtete Technologiedemonstrator zeigt, wie im Massivholzhausbau die Reise in die Zukunft aussehen könnte. Stehende Kantvollhölzer, digitale Fertigungsansätze und biogene Formgestaltung in monomaterieller Holzbauweise lassen den Betrachter denken, sich im futuristischen Wohnkomplex einer Marsmission aufzuhalten. Diese einzigartige Mikro-Architektur liegt allerdings nicht 228 Millionen Kilometer im Sonnensystem entfernt, sondern ist in Apolda, einem Außenstandort der IBA Thüringen, von Mai bis September 2019 auf dem Gelände des dortigen Eiermannbaus zu erleben. Für ThüringenForst nicht nur ein bundesweit einzigartiges Low-Carbon-Projekt, sondern auch der eindrucksvolle Beweis der Innovationsfähigkeit der Forst- und Holzbranche im Freistaat.

Monomaterielle Holzbauweise – Holz, Holz und nichts als Holz
„Holz zeichnet sich als regionaler, nachhaltig verfügbarer Roh-, Bau und Werkstoff durch seine einzigartige ökologische Bilanz aus: Der natürliche Baustoff bindet im Wachstum klimaschädliches CO2 aus der Atmosphäre, erfordert bei der Bearbeitung selbst einen geringen Energie- und Ressourcenaufwand und ersetzt damit energieintensive Baustoffe wie Stahl, Beton oder Glas“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Das Holzbausystem ist gleich in mehrfacher Hinsicht neu: Wurden herkömmliche Massivholzhäuser in Horizontalbauweise errichtet, sind die Kantvollhölzer horizontal geschichtet – und damit in Haupttragrichtung des Holzes – gleichsam wie der Baumstamm seine Krone trägt. Neu sind auch die computerbasierten, geschlitzten Füge- und Verbindungslösungen, die ohne chemische Klebstoffe oder Metallverbinder eine luftdichte Hülle absichern. So werden die strengen deutschen Energiesparstandards erfüllt. Neu ist schließlich auch der architektonisch erzielte biogene Gesamtausdruck eines sanft verdrehten Gebäuderaums. Auch der Lebenszyklus stand im Fokus der Forscher: Am Ende der Nutzungsdauer des Gebäudes ist eine einfache Demontage des monomateriellen Konstrukts für die stoffliche Verwertung gewährleistet.

Das futuristische Timber Prototype House zeigt, was mit Holz jetzt schon möglich ist
„Der regional verfügbare, nachhaltig produzierte Roh-, Bau- und Werkstoff Holz ist technologisch noch längst nicht auskonstruiert“ so Gebhardt abschließend. Dies zu beweisen, war eine der Zielsetzungen, weshalb ThüringenForst das Projekt unterstützt. Denn grundsätzlich lassen sich die gefundenen bautechnischen wie architektonischen Innovationen nicht nur in moderner Mikro-Architektur, sondern auch in den nicht minder interessanten Gegenwarts-Baustilen umsetzen: Etwa als Hausaufstockungen, Lückenbebauungen oder Ergänzungsarchitektur zu bestehenden Wohngebäuden. Das Timber Prototype House, davon ist Gebhardt überzeugt, leistet hierfür einen mehr als eindrucksvollen Machbarkeitsbeweis.

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