Auf „frischer Tat“ haben Revierförster Markus Böller und Forstamtsleiter Dr. Berndt Ott vom hessischen Forstamt Schotten am vergangenen Samstag, 8. Juni, ein Fuhrunternehmen beim Holzdiebstahl erwischt. Geholfen hat hierbei der GPS-gestützte „Forst-Tracker“ – die neu eingeführte Diebstahl-Sicherung von Hessen-Forst. Das betroffene Fuhrunternehmen im Landkreis Waldeck-Frankenberg meinte leichtes Spiel zu haben, als es das Buchen-Brennholzpolter illegal abtransportierte: Das Holz wurde in den Morgenstunden aufgeladen und bereits wenig später als Hehlerware einem Interessenten quittungsfrei gegen Barzahlung in Höhe von 850 Euro verkauft.
Intensive Zusammenarbeit mit der Polizei
Als das Holz im Forstrevier Mücke (Forstamt Schotten) aufgeladen wurde, schlug bei Revierleiter Markus Böller der Alarm an: Morgens um 6:30 Uhr sendete der Forst-Tracker per SMS die Nachricht, dass illegal Holz abgefahren wird. Förster Böller wurde sofort aktiv. Die Informationen aus der EDV ließen keine Zweifel – hier wurde Holz gestohlen.
Bereits mittags um 12:00 Uhr hatte die Polizei auf Grundlage der exakten GPS-Positionen des Forst-Trackers den Täter gefasst. „Die Zusammenarbeit mit den Kollegen der Polizei lief absolut vorbildlich. Von der ersten Meldung bis zur Sicherstellung der Hehlerware und Identifizierung des Diebes wurden wir tatkräftig und professionell unterstützt“, berichtet der Revierleiter.
Forst-Tracker im Einsatz gegen Holzdiebe
Eine Zunahme des Holzdiebstahls ist seit dem starken Anstieg der Energiepreise zu verzeichnen. Der hierdurch verursachte Schaden liegt allein im hessischen Staatswald jährlich im hohen sechsstelligen Bereich. Vor diesem Hintergrund hatten Spezialisten von Hessen-Forst zur Sicherung des öffentlichen Eigentums eine GPS-gestützte Überwachungstechnik entwickelt. „Wir werden nicht hinnehmen, dass Einzelne sich illegal im Warenlager des hessischen Staatswaldes bedienen“, so Michael Gerst, Leiter des Landesbetriebs Hessen-Forst bereits im März.
Konsequenzen für den Holzdieb
Für das Fuhrunternehmen hat der Diebstahl harte Konsequenzen. Abgesehen davon, dass sich die hessischen Holzkunden klar vom Einsatz unseriöser Dienstleister distanzieren, ermittelt nun die Polizei gegen die Firma in Sachen Holzdiebstahl. Parallel dazu erstattet Hessen-Forst Anzeige und erteilt dem Fuhrunternehmen ein generelles Befahrungsverbot des hessischen Staatswalds.
Tipps für Holzkäufer
„Lassen Sie sich als Endabnehmer nicht auf dubiose Geschäfte ohne Herkunftsnachweis und Quittung ein“, so Brandau von Hessen-Forst. Denn an gestohlener Ware können Käufer kein Eigentum erwerben. Die Folge sind rechtliche Eigentumsstreitigkeiten und finanzielle Verluste. Wer trotz begründeten Verdachts zugreift, läuft Gefahr sich selbst der Hehlerei strafbar zu machen.