Holz in Folie gepackt

Versuch zur Konservierung von Rohholz im niedersächsischenForstamt Göhrde

(Göhrde) Für Waldbesucher in der Försterei Röthen bietet sich an manchen Stellen ein ungewöhnliches Bild: Hier wurden riesige Polter aus sägefähigen Kiefernrundholz-Abschnitten mit Folien abgedeckt, um sie hier für mehrere Jahre ohne Wertverlust lagern zu können. Diesen Versuch starteten die Niedersächsischen Landesforsten in Zusammenarbeit mit der Firma „Wood-Packer“ aus Freiburg. Das Lagern von Holz im Wald über mehrere Jahre kommt nach großen Schadensereignissen wie dem Jahrhundertsturm „Quimburga“ im Jahre 1972 oder dem „Kyrill“-Sturm von 2007 zum Tragen. In solchen Fällen kann die Holzindustrie Mengen, die oft das Vielfache eines normalen Jahreseinschlages ausmachen, nicht aufnehmen. In der Folge droht ein rapider Preisverfall auf dem Holzmarkt.

Das Prinzip dieses Verfahrens kann verglichen werden mit der in der Landwirtschaft seit Jahren üblichen Folienverpackung von Strohballen. Entscheidend ist, dass das Holz in einer sauerstoffarmen Atmosphäre lagern muss. Dies unterbricht den natürlichen Zersetzungsprozess des Holzes und verhindert Pilzbefall. Die bislang geringen Erfahrungen mit der Einlagerung von Kiefern, der häufigsten Baumart des norddeutschen Tieflandes, sollen in der Göhrde vertieft werden.

Forstamtsleiter Dr. Uwe Barge betont, dass es auch andere Konservierungsmöglichkeiten gibt: „Die Beregnung von Holz wurde schon 1972 praktiziert. Nach Kyrill testeten wir in den Landesforsten ein alternatives Folienverfahren ohne Luftabschluss. Das in Süddeutschland nach Sturm Lothar (1999) entwickelte Verfahren der Einlagerung in sauerstoffarmer Atmosphäre bietet dem gegenüber einige Vorteile.“ Die Kosten des Verfahrens sind mit ca. 10 – 13 Euro pro Festmeter (Kubikmeter) vergleichbar mit denen der Wasserlagerung. Es entfallen jedoch langwierige Genehmigungsverfahren und die Lagerung kann direkt vor Ort erfolgen. Das nach „Kyrill“ praktizierte Folien- Verfahren ist zwar preiswerter, funktioniert jedoch nur bei Stammholz und maximal für 2 Jahre. Bei der jetzt im Forstamt Göhrde getesteten Lagerung gibt es bereits Erfahrungen aus Österreich und der Eifel, hier konnte das Holz bis zu sechs Jahren ohne Schädigung und Wertverlust des Holzes konserviert werden.

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