Hessens Waldzustand 2013: So viele Blätter und Nadeln an den Waldbäumen wie seit zwanzig Jahren nicht mehr

Hessens Umweltstaatssekretär hat im Forstamt Königstein den Waldzustandsbericht 2013 vorgestellt. „Der Wald in Hessen hat sich in diesem Jahr gut entwickelt. Die Bäume im Wald haben so viele Blätter und Nadeln wie seit zwanzig Jahren nicht mehr“, sagte Weinmeister. Die so genannte mittlere Kronenverlichtung aller Baumarten und Altersstufen ist in diesem Jahr erfreulicherweise nochmals um 3 Prozentpunkte auf 20 Prozent und damit auf den niedrigsten Wert der letzten zwei Jahrzehnte zurückgegangen. Die mittlere Kronenverlichtung gehört zu den wichtigsten Indikatoren für die Gesundheit der Bäume im hessischen Wald und ist ein Gradmesser für deren Vitalität. „Auch die Absterberate liegt 2012/2013 mit 0,1 Prozent auf einem sehr geringen Niveau“, betonte der Staatssekretär.

Situation im Rhein-Main-Gebiet weiterhin angespannt

Im Gegensatz zum allgemein relativ guten Waldzustand in 2013 bleibt die Situation im Rhein-Main-Gebiet weiter angespannt. Zwar hat sich auch in der Rhein-Main-Ebene der Kronenzustand im Vergleich zum Vorjahr geringfügig verbessert, mit Blick auf Gesamthessen ist der Vitalitätszustand jedoch schlechter, insbesondere bei der älteren Eiche. Die Kronenverlichtung der älteren Eiche liegt in der Rhein-Main-Ebene bei 36 Prozent und damit 14 Prozentpunkte über dem Landesdurchschnitt. „Das Rhein-Main-Gebiet reagiert auf Klimaänderungen besonders empfindlich. Deshalb wurde im August des Jahres 2012 der „Runde Tisch zur Verbesserung der Grundwassersituation im Hessischen Ried“ eingerichtet. Der Runde Tisch soll die Ergebnisse der in 2011 fertig gestellten Machbarkeitsstudie zur Wiederaufspiegelung des Grundwasserstandes in geschädigten Waldbeständen mit den unterschiedlichen Interessengruppierungen und Akteuren diskutieren und Lösungsansätze als Beschlussempfehlungen ausarbeiten.

Weitere Ergebnisse im Detail:

  • Die Buche ist mit rund 31 Prozent Flächenanteil die wichtigste Baumart in Hessens Wäldern, gefolgt von der Fichte mit rund 25 Prozent. Diese beiden Baumarten beeinflussen somit das Gesamtergebnis zum Zustand der hessischen Wälder erheblich.
  • Die Kronenverlichtung der älteren Eiche hat um 8 Prozentpunkte deutlich abgenommen (2012: 30 Prozent; 2013: 22 Prozent). Der Verlauf der Kronenverlichtung der Eiche wird wesentlich durch das unterschiedlich stark ausgeprägte Vorkommen der Eichenfraßgesellschaft (verschiedene Schmetterlingsarten) bestimmt. Im Vergleich zum Vorjahr (47 Prozent) ist der Anteil von Eichenkronen mit erkennbaren Fraßschäden durch blattfressende Schmetterlingsraupen wieder stark zurückgegangen (2013: 27 Prozent).
  • Bei der älteren Fichte hat sich die mittlere Kronenverlichtung von 28 Prozent (2012) auf 25 Prozent verringert. Aufgrund der insgesamt eher günstigen Witterungsbedingungen war der Befall durch Borkenkäfer an der Fichte in diesem Jahr erneut auf einem geringen Schadniveau.
  • Die mittlere Kronenverlichtung der älteren Kiefer hat sich von 24 Prozent (2012) auf 21 Prozent ebenfalls um 3 Prozentpunkte verbessert. Insgesamt zeigt die ältere Kiefer – im Vergleich zu den anderen Hauptbaumarten – während des Beobachtungszeitraums den geringsten Anstieg der Kronenverlichtung.
  • Bei den jüngeren Bäumen (bis 60 Jahre) aller Baumarten hat die Kronenverlichtung nochmals um 2 Prozentpunkte auf 7 Prozent abgenommen. Dies ist der niedrigste Wert seit über 20 Jahren. Die Ergebnisse der jüngeren Bäume bei den einzelnen Hauptbaumarten liegen jeweils im Trend der älteren Bäume.

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