Hessens Waldbesitzer fordern schnelle Liquiditätshilfe

Hessens Waldbesitzer kämpfen das dritte Jahr in Folge gegen die Schäden durch Stürme, Trockenheit und Schädlingsbefall in ihren Wäldern. Sie fordern schnelle Liquiditätshilfe für den Waldumbau. Umweltleistungen der Forstwirtschaft für den Wald und die Gesellschaft müssen honoriert und den Waldbesitzern dauerhaft bezahlt werden, so die Forderung.

Käferholz auf einer Kahlfläche. (Foto: Hess. Waldbesitzerverband)

Nachdem durch Trockenheit, Stürme und Schädlingsbefall das dritte Jahr in Folge die Waldschäden ausufern, fordern hessische Waldbesitzer schnelle Liquiditätshilfe. Im hessischen Privat- und Kommunalwald sind laut dem Hessischen Waldbesitzerverband seit 2018  bereits 32.000 ha Wald dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen und mussten kahlgeschlagen werden. Das sind im Durchschnitt 6 % der Waldfläche und die Größe der Kahlflächen nimmt weiter zu. Denn die Borkenkäferpopulation ist infolge der trocken-heißen Jahre 2018 und 2019 auf eine bislang nicht da gewesene Größe angewachsen. In einigen Regionen Hessens werde die Fichte von den Borkenkäfern buchstäblich aufgefressen und in den nächsten Jahren verschwinden. Die Buche erleidet massive Schäden und stirbt in den trockeneren Regionen von Hessen flächig ab. Im Hessischen Ried um Mörfelden und Rüsselsheim lösen sich die Wälder auf, so der Waldbesitzerverband.

 

Das fortgesetzte Überangebot an Schadholz ist kaum noch am Markt absetzbar. Die Absatzmöglichkeiten haben sich durch die Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie weiter verschlechtert. Vor allem der Holzexport war zeitweilig kaum möglich und ist jetzt durch massiv gestiegene Containerfrachtkosten nicht mehr wirtschaftlich. Viele Waldeigentümer sind laut Michael Freiherr von der Tann, dem Präsidenten des Verbandes, zahlungsunfähig und nicht mehr in der Lage, ihren Wald zu erhalten. Sie seien unverschuldet durch Folgen des Klimawandels und Witterungsextreme in diese Situation geraten und kämen aus eigener Kraft nicht mehr aus der Notlage heraus. Viele könnten nicht einmal mehr den Eigenanteil aufbringen, den sie bei der Beantragung von Fördermitteln tragen müssen.

 

Der erste und wichtigste Schritt sei es jetzt, den Waldeigentümern durch verlorene Zuschüsse liquide Finanzmittel zu verschaffen. So könnten sie ihre Mitarbeiter und Forstunternehmer bezahlen und weiter die Schäden im Wald beheben. Präsident von der Tann begrüßte die von Bundesregierung und Hessischer Landesregierung bereits letztes Jahr angebotene Förderung. Die rund 50 Mio. € gelten für Kommunen und private Waldeigentümer, verteilt auf vier Jahre. Das Geld komme jedoch nur schleppend bei den Waldbesitzern an und der bürokratische Aufwand sei erheblich.

 

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