Gutachten Wissenschaftlicher Beirat Waldpolitik: DFWR begrüßt Zielrichtung der aktiven Steuerung

Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) hat die Zielrichtung des Gutachtens „Anpassung von Wäldern und Waldwirtschaft an den Klimawandel“, das heute durch den Wissenschaftlichen Beirat Waldpolitik an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) übergeben wurde, begrüßt. Grundsätzlich könne die Resilienz der Wälder nur durch aktive Waldbewirtschaftung verbessert werden, so der DFWR. Die nachhaltige Nutzung von Holzressourcen stelle einen Ersatz für nicht erneuerbare, kohlenstoffintensive Materialien dar.

„Die Erkenntnis, dass die Anpassung der Wälder zur Sicherung der vielfältigen Ökosystemleistungen unverzichtbar ist, setzt sich weiterhin durch, wie das Gutachten jetzt belegt“, sagte DFWR-Geschäftsführer Franz Thoma. „Die aktive Bewirtschaftung und damit Steuerung der Entwicklung klimastabiler Wälder ist eine Leistung, die die Forstbetriebe in Deutschland für das Gemeinwohl zur Verfügung stellt und bildet eine wichtige Maßnahme für den Klimaschutz.“
Diese Leistung sowie die damit verbundene Klimaschutzleistung der Wälder muss honoriert werden. „Der Betrag von 200 Millionen Euro, den das Bundeskabinett im Rahmen seines Klimaschutz-Sofortprogramms für das Jahr 2022 bereitgestellt hat, ist ein guter Anfang, langfristig muss der Betrag aber höher ausfallen.“

Das Gutachten weist darauf hin, dass die Klimaanpassung auf mehreren Ebenen stattfinden muss und vielfältige Ansätze wie etwa aus dem Waldschutz- und Risikomanagement, der Forschung sowie der Aus- und Weiterbildung zusammenführen zu sind. In dem Gutachten werden außerdem die positiven Effekte von verwertetem Holz als langfristiger CO2-Speicher sowie als vorrangigste Quelle von erneuerbarer Biomasse beschrieben. „Es ist wichtig, dass wir in Deutschland mit unserer fortschrittlichen und nachhaltigen Forstwirtschaft nicht nachlassen, nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zu handeln und unsere Wälder weiterhin bewirtschaften“, sagte Thoma.

Thoma betonte, dass der Wald allein das Klima nicht retten könne. „Dazu müssen jetzt dringend weitere politische Leitplanken gesetzt werden. Aktives Handeln statt Nichtstun muss die Devise sein.“

Einer Erhöhung der Bestandsvorräte erteilt das Gutachten eine Absage, da dies laut Untersuchungen die Risiken von Sturmwurf, Trockenstress und Borkenkäferbefall erhöht. Außerdem erschwert es die Aufforstung der Wälder mit trockenstresstoleranten, lichtliebenden Baumarten und es konnte bisher durch die Erhöhung kein positiver Einfluss auf die Biodiversität nachgewiesen werden. „Zudem werden die laufende Kohlenstoffspeicherung sowie Klimaschutzeffekte durch Holzverwendung reduziert“, so Thoma.

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