Das Forest Communicators’ Network (FCN) traf sich auf Einladung des Deutschen Forstvereins (DFV) und mit Unterstützung des Bundesagrarministeriums und den Berliner Forsten zu seiner Sitzung vom 23. bis 25. April in Berlin. Die 35 Kommunikationsexperten von UN-Institutionen, Ministerien, international tätigen forstlichen Verbänden und Forschungseinrichtungen informierten sich über ihre Erfahrungen mit forstlicher Öffentlichkeitsarbeit. Dabei war das Ziel, gute Ideen gemeinsam aufzugreifen und wichtige Themen wie nachhaltige Forstwirtschaft (Sustainable Forest Management, SFM) in Politik und Gesellschaft zu verbreiten.
Das Thema „Green Economy“ spielt global gesehen eine herausragende Rolle. Der Beitrag der Forstwirtschaft ist bei dieser Frage in den internationalen Gremien bisher nur ein Randthema. In Arbeitsgruppen wurden Ansätze erarbeitet, wie den politischen Entscheidungsträgern die enorm wichtige Rolle des Waldes und seiner nachhaltigen Nutzung, z.B. in Fragen des Klimaschutzes und der Entwicklung einer „Grünen Wirtschaft“, knapp und verständlich dargelegt werden könnte.
Im Vordergrund stand auch die Frage, wie man welche Botschaften verkauft. Externe Referenten und Teilnehmer gaben hierzu wichtige Impulse. Die Herausforderungen einer erfolgreichen Öffentlichkeitsarbeit sind über Ländergrenzen hinweg ähnlich. Beispielsweise spielen der Wald und seine Nutzung in den meisten Ländern im Vergleich zur Landwirtschaft nur eine untergeordnete politische und gesellschaftliche Rolle, obwohl die ökologischen wie auch ökonomischen Leistungen des Waldes und der Forstwirtschaft sehr hoch sind. Die Positionierung der Kommunikatoren zu konfliktträchtigen Themen zwischen Holznutzung und Flächenstilllegung oder energetischer und stofflicher Nutzung erfordert ein sensibles Vorgehen. Große Unterschiede gibt es in der Nutzung verschiedener Kommunikationsmittel insbesondere bei den sozialen Medien: Läuft der Dialog zwischen Ministerien und Bürger in Estland mittlerweile zu einem großen Teil via Facebook, Twitter und Co, spielt deren Nutzung in deutschen staatlichen Institutionen u.a. aus datenschutzrechtlichen Gründen nur eine untergeordnete Rolle.
Das Forest Communicators’ Network (FCN) wurde als Expertengruppe gemeinsam von der FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) und der UNECE (Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen) gegründet. Das Netzwerk von insgesamt ca.150 Kommunikationsexperten aus internationalen forstlichen Institutionen trifft sich jährlich und gibt den UN-Organisationen wichtige Impulse in Bezug auf Forstkommunikation z.B. im Rahmen der EU-Forststrategie und der Identifizierung relevanter Kommunikationsthemen. Zudem tauschen sich die Experten regelmäßig untereinander aus und führen gemeinsame Kampagnen z.B. zum Internationalen Tag der Wälder oder der Europäischen Waldwoche aus. Erfolgreich arbeitet im FCN auch eine Arbeitsgruppe zum Thema Waldpädagogik. Das nächste Treffen findet voraussichtlich im April 2015 in Barcelona statt.
Mehr Informationen unter www.unece.org/forests/information/fcn
