Freie Felswände für die Vielfalt

Mitarbeiter des Forstbetriebs Fichtelberg begutachten die Felsfreilegung im Steinbruch bei Gefrees. Foto: BAYSF

Freiwillige des Bergwald-Projekts haben in den letzten Wochen unter Leitung des Forstbetriebs Fichtelberg im Dachsbau-Steinbruch bei Gefrees die Felswände von der dichten Baum- und Strauchvegetation freigelegt und damit einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz geleistet. Kahle Felswände statt üppigem Grün, Geröllhalden statt Weidengebüsch – wurden hier die Natur zerstört? Hubertus Schmidt, Leiter des Forstreviers Röhrenhof und damit hier zuständig im Wald zwischen Gefrees und Kornbach, wehrt ab: „Nein, ganz im Gegenteil – wir haben hier für die Vielfalt in der Natur gearbeitet.“

Die Felswände und Abraumhalden im ehemaligen Dachsbau-Steinbruch  bei Kornbach waren in den letzten 25 Jahren, seitdem der letzte Stein gewonnen wurde, mit Fichten, Weiden und Birken zugewachsen. Für wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten war kein Platz mehr in der Dunkelheit und im kühl-feuchten Klima unter dem schnell hochwachsenden Gebüsch. „Das wollten wir ändern“ so Hubertus Schmidt. „Mit fachlicher Beratung durch Wolfgang Wurzel von der Naturschutzbehörde am Landratsamt Bayreuth haben wir die Entbuschungsmaßnahme geplant. Und freiwillige Helfer vom Bergwaldprojekt haben in den letzten Wochen Hand in Hand mit unseren Forstwirten die Felsen wieder freigelegt.“

Die Mitarbeiter der Bayerischen Staatsforsten waren dabei „für’s Grobe“ zuständig, haben mit Seilen gesichert die kleinen Bäume aus den Felswänden herausgesägt. Die Bergwaldprojekt-Gruppe hat anschließend die abgesägten Bäumchen abtransportiert. „Jetzt können sich Eidechse und Kreuzotter wieder ungestört sonnen, können Flechten und Moose wachsen. Und vielleicht findet der Uhu, der in der Gegend öfter gesehen wird, wieder einen ruhigen Platz zum Horst-Bau.“ freut sich der Forstmann.

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