Forst und Jagd im Gespräch zur Bundesjagdgesetz-Novelle

DFWR-Präsident Schirmbeck: „Die Weiterentwicklung des Bundesjagdgesetzes ist eine Chance für den Wald im Klimawandel!“

Berlin, 20. Mai. Der Klimawandel setzt den Wald unter Druck und stellt die Forstwirtschaft vor große Herausforderungen. Die Balance von Wald und Wild spielt dabei eine zentrale Rolle und fordert vor allem jetzt eine intensive Zusammenarbeit und ein gemeinsames Ziel mit den Jägern. Der Aufbau klimaresilienter Mischwälder sowie der Erhalt der Wälder mit ihren vielfältigen Funktionen für die Waldbesitzenden und die Gesellschaft stehen dabei im Fokus.

 

Dr. Volker Böhning, Präsident des Deutschen Jagdverbandes und Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates haben gestern (19.5.) in einem konstruktiven Gespräch umfassende Aspekte des Themas Wald und Wild mit Hinblick auf die aktuelle Überarbeitung des Bundesjagdgesetzes besprochen. Beide Präsidenten haben vereinbart, eine Arbeitsgruppe aus Waldbesitzenden, Forstleuten und Jägern zu bilden, um eine Zukunftsperspektive Wald und Wild zu entwickeln und für ein gemeinsames Konzept zur Anpassung des Bundesjagdgesetzes zu werben.

 

„Waldbesitzende, Forstleute und Jäger von heute stehen in der gemeinsamen Verantwortung, die Wälder und den Wildbestand aktiv in einer Weise zu bewirtschaften, dass die Ökosystemleistungen für die Gesellschaft auch weiterhin uneingeschränkt zur Verfügung stehen“, sagt Schirmbeck. „Die Novelle des Bundesjagdgesetzes bietet jetzt eine große Chance für den Wald, die jagdgesetzlichen Regelungen vor dem Hintergrund des Klimawandels den sich rasch ändernden Rahmenbedingungen anzupassen“, so Schirmbeck weiter.

 

Die Forstwirtschaft in Deutschland ist in großer Sorge um die Zukunft des deutschen Waldes. Der Wald leidet unter den Folgen von zwei beispiellosen Dürrejahren, die in Begleitung von Stürmen und Schadorganismen ein noch nie dagewesenes Schadniveau verursacht haben. Der Klimawandel wird diesen Trend leider auch in diesem Jahr fortsetzen.

 

Waldbesitzende und Forstleute stehen vor der Jahrhundertaufgabe, den gesamten deutschen Wald an den Klimawandel anzupassen sowie 245.000 Hektar geschädigte Waldfläche mit einem neuen klimastabilen Mischwald wieder zu bewalden. Schirmbeck: „Dafür haben Bund und Länder Ende letzten Jahres 800 Millionen Euro Steuermittel zur Verfügung gestellt, für die wir sehr dankbar sind, und mit denen Waldbesitzende und Forstleute verantwortlich umgehen wollen!“

„Mischwälder als probate Antwort auf den Klimawandel können nur gelingen, wenn die Höhe der Schalenwildbestände das zulassen“, sagt Schirmbeck. Die Jäger sind wichtige Partner bei der Anpassung der Wälder an den Klimawandel. Es geht nicht darum, den notwendigen Waldumbau auf dem Rücken des Wildes auszutragen. Das Wild ist Teil des Ökosystems und Lebensraums Wald. „Waldbesitzende, Forstleute und Jäger stehen aber gemeinsam in der Verantwortung, den Wald als Lebensraum für Flora und Fauna zu erhalten“, betont Schirmbeck. Dies erfordert an die jeweils örtlichen Gegebenheiten angepassten Schalenwildbestände.

 

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