Berlin, 19. Dezember 2013. Die Festtage bieten Gelegenheit für einen ausgiebigen Winterspaziergang. Nichts ist romantischer, als eine Wanderung im verschneiten Wald. Aber auch ohne Schnee hat der ruhende Winterwald seinen Reiz, wenn die Natur scheinbar in den Winterschlaf gefallen ist. Doch der Schein trügt. Deshalb ist es im Winter besonders wichtig, dass Spaziergänger, Wanderer und Langläufer die Wege und Loipen nicht verlassen.
Die meisten Tiere wie das Rot- und Damwild, Rehe und Hasen halten keinen Winterschlaf. Sie reduzieren in der kalten Jahreszeit allerdings ihre Aktivtäten erheblich und fahren ihren Stoffwechsel auf „Sparmodus“ herunter. Je nach Tierart liegt die Körpertemperatur dann lediglich bei 15 bis 20 Grad. Um Energie zu sparen, bewegen sich die Tiere dann so wenig wie möglich. Wenn sie jedoch aufgeschreckt werden und flüchten, müssen sie in Sekundenschnelle vom Sparmodus auf Hochleistung umschalten. Das kostet viel zusätzliche Energie. Dieser Energieverlust kann aber im Winter von den Tieren nur schwer oder überhaupt nicht ausgeglichen werden, da ihre Hauptnahrung und Energiequellen, Eicheln und Bucheckern, kaum zu finden sind.
Da die Wildtiere nach soviel Energieverlust Heißhunger haben, schälen sie die wenig nahrhafte Rinde von den Bäumen um sie zu fressen und knabbern an den zarten Knospen. Das richtet gerade bei jungen Bäumen großen Schaden an und macht die Aufforstungsarbeiten der Förster oft zunichte. Um diesen „Wildverbiss“ zu verhindern, muss in vielen Gegenden praktisch jeder junge Baum teuer und aufwendig eingezäunt werden.
„Nachhaltigkeit“ erwachsen aus der Liebe zum Wald
Die Atmosphäre, die Waldspaziergänger und Wanderer heute suchen, wurde auch schon 1713 von Hans Carl von Carlowitz, einem Oberberghauptmann aus Sachsen beschrieben: „(…) dass die Wälder, ja auch besondere schöne und große Bäume bei verschiedenen Völkern, sonderlich bei unsern alten Teutschen und ihren Nachbarn in großen Ehren sind gehalten worden. (…)wenn sie … eine tiefe stets-währende Stille vermerket, dass sie gleichsam ein heiliger Schauer befallen und sie solchen Orten etwas Göttliches zugeeignet haben“. Mit dieser Hochachtung und Liebe zum Wald formulierte Hans Carl von Carlowitz in seinem epochalen Werk „Sylvicultura oeconomica“ vor 300 Jahren erstmals den Gedanken der „nachhaltenden Nutzung“ der Wälder. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich diese forstliche Handlungsanweisung, nicht mehr Bäume zu nutzen als nachwachsen, weltweit zu einem gesellschaftlichen Leitbild.
Das Jubiläumsjahr des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) wird finanziell unterstützt durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV).
zur PM als pdf-Datei