Fast alle Bäume bleiben in der Region – Das passiert mit dem Holz aus dem Staatswald

Mehr als 99 Prozent der gefällten Bäume stellt Forst Baden-Württemberg (ForstBW) für regionale Verbraucherinnen und Verbraucher bereit. Dabei liegt der Fokus auf kurzen und ressourcenschonenden Transportwegen per LKW oder Güterzug. Die Holzverkäuferinnen und Holzverkäufer von ForstBW stehen deshalb in engem Austausch mit der regionalen Holzwirtschaft

Verteilung der Holzsortimente bei ForstBW:

Einen Film, der zeigt, wie aus einem Baum ein Tisch entsteht, finden Sie hier

Manchmal ist der Weg ins benachbarte Ausland kürzer als in den Norden oder Osten Deutschlands oder Baden-Württembergs. Sägewerke und Küfereien aus Frankreich oder der Schweiz kaufen gerne Holz aus dem Schwarzwald oder von der Schwäbischen Alb. Weniger als ein Prozent der Bäume exportiert ForstBW direkt in Richtung Übersee. Hierbei handelt es sich um Sortimente, die auf dem regionalen Markt keinen Absatz finden.

„Das Holz aus unseren Staatswäldern möchten wir für die Menschen in Baden-Württemberg und der näheren Umgebung bereitstellen. Das ist uns ein besonderes Anliegen“, erklärt Max Reger, Vorstandsvorsitzender von ForstBW.

 

Holzprodukte binden Kohlenstoff für lange Zeit

Bei der Auswahl der Stämme legen die Forstleute bereits im Wald fest, für welche Produkte sich das Holz eignet. Gerade Stämme ohne grobe Äste haben das Potenzial, als Dachstuhl oder Holztisch zu dienen. Schwaches, krummes oder astiges Holz bietet sich eher für die Faserherstellung an. Daraus entstehen Spanplatten, Paletten und Kleidungsstücke. „Wir versuchen, das Holz möglichst einer langfristigen Verwendung zuzuführen. So setzen wir den heimischen Rohstoff im Kampf gegen den Klimawandel optimal ein“, beschreibt Max Reger.

Je länger die Holzprodukte ihren Zweck erfüllen, desto länger binden sie den enthaltenen Kohlenstoff. Nur ein kleiner Teil der Stämme landet direkt im Kamin.

 

Recycling für optimalen Nutzen

Recycling verlängert das Leben vieler Holzprodukte. So entsteht eine Kaskadennutzung, die das Klima schont. Aus dem Holzbalken entsteht eine Spanplatte, aus der Spanplatte eine

Verpackung, die Verpackung findet den Weg in den Ofen. Auf diesem Weg ersetzt das Holz mehrere klimaschädliche Stoffe, wie Stahl, Plastik und Öl.

Eine andere Art von Recycling betreibt der Wald selbst. Das sogenannte Derbholz bleibt im Wald. Derbholz nennt man die Teile des Baumes, die weniger als sieben Zentimeter stark sind. Sie verrotten mit der Zeit und geben dem Wald einen Teil der Nährstoffe zurück, die der Baum im Laufe seines Lebens eingespeichert hat. Max Reger: „Diese Nährstoffe bereichern den Waldboden, damit die nachwachsenden Generationen von Bäumen auch weiterhin gute Bedingungen vorfinden und wir auch in vielen Jahren noch den wertvollen Rohstoff Holz nutzen können.

 

Weitere Informationen über die Themen Holzernte und Totholz finden Sie in diesen Pressemitteilungen:

ForstBW: Aktiver Klimaschutz – Holzernte im Staatswald

ForstBW: Unordnung im Staatswald — Totholz für den Biotop- und Artenschutz