Es ist wieder Pilz-Saison!

Essbare Pilze, wie diesen Steinpilz sollte man behutsam kurz über dem Boden mit einem kleinen Messer abschneiden. Foto: Jan Preller, Wald und Holz NRW

Auch wenn bereits im Frühjahr Pilze im Wald zu finden sind, ist der Herbst die eigentliche Pilz-Saison. Die derzeit feuchte Witterung bietet den Pilzen gute Wachstumsbedingungen. Und Pilzesammeln ist voll im Trend: die Zahl der Sammler nach schmackhaften Speisepilzen in unseren Wäldern hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Doch Vorsicht: nicht überall ist das Sammeln erlaubt. In Naturschutzgebieten beispielsweise ist es ausdrücklich verboten. Wo ein Naturschutzgebiet ist lässt sich über die Seite waldinfo.NRW herausfinden. Unter dem Link „Waldnaturschutz“ lassen sich die Naturschutzgebiete in einer Karte anzeigen.

Viel Waldpilze lassen sich nicht wie Champignons züchten, denn sie können nur gemeinsam mit dem Wurzelgeflecht eines Baumes existieren. Eine faszinierende Lebensgemeinschaft, in die Pilzsammler nur vorsichtig und respektvoll eingreifen sollten. Gesammelt werden darf auch nur für den Eigenbedarf, als Faustregel gelten ein bis zwei Kilo Pilze.

Für Pilzfreunde ist es zudem lebenswichtig, genau zu wissen, welchen Pilz sie im Körbchen haben. Denn einige Speisepilze haben hochgiftige Doppelgänger. Pilzseminare  für ein Einsteiger können Abhilfe schaffen und werden von Wald und Holz NRW, aber auch von verschiedenen Institutionen und Privatpersonen angeboten. Die Anbieter sind nicht systematisch erfasst. Jedoch können Interessierte häufig über Forstämter von Wald und Holz NRW, Kreise oder Naturschutzverbände regionale Informationen oder weiterführende Kontakte erhalten. Pilzsachverständige bieten zudem an, unsichere Pilzfunde zu bestimmen. Eine Liste der Pilzsachverständigen findet sich bei der Deutschen Gesellschaft für Mykologie.

Viele Menschen suchen den Wald täglich aus unterschiedlichen Gründen auf. Spaziergänger, Pilzsammler, Mountainbiker, Geocacher, Walker, Jäger, Förster und die Waldbesitzer sind im Wald unterwegs. Aus diesem Grund ist auch beim Pilzesammeln gegenseitige Rücksicht gefragt. Försterinnen und Förster von Wald und Holz NRW können bei Fragen und Problemen vermitteln. Kontakt zu den zuständigen Regionalforstämtern finden Sie im Internet unter www.wald.nrw.de.

 

Grundregeln für Pilzsammler

  • Grundsätzlich ist das Betreten des Waldes, auch abseits der Wege, erlaubt. Ausnahmen gibt es in Naturschutzgebieten, eingezäunten Bereichen, Flächen, auf denen viele junge Bäume nachwachsen, dort wo Bäume gefällt werden (Motorsägengeräusche). Hier ist das Betreten verboten.
  • In Naturschutzgebieten ist nicht nur das Betreten abseits der Wege verboten, sondern auch das Sammeln von Pflanzen und auch Pilzen.
  • Pilzsaison und Jagdzeit überschneiden sich. Bereiche, in denen Jagden stattfinden (Hinweisschilder), sollten nicht betreten werden.
  • Nur das Sammeln für den eigenen Verbrauch ist gestattet.
  • Viele Waldpilze stehen unter Schutz und dürfen nicht gesammelt werden. Für die bekannten Speisepilze wie Steinpilze und Pfifferlinge gibt es eine Ausnahmegenehmigung in der Bundesartenschutz-verordnung. Der Verkauf der Waldpilze ist jedoch verboten.
  • Wer einen Beitrag zum Naturschutz leisten möchte, geht während der Morgen- und Abenddämmerung Abseits der Wege nicht in den Wald. Denn dann sind die Wildtiere sehr aktiv und brauchen Ruhe.
  • Es sollten nur Pilze gesammelt werden, die später auch verwendet werden. Pilze spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem Wald. Zudem unterstützen Sammler so das Pilzwachstum der nächsten Jahre. Denn je mehr Pilze im Wald verbleiben, desto besser können diese sich vermehren. Vor allem ältere Pilze stehen lassen, damit ihre Sporen neue Wuchsgebiete erobern können.
  • Pilze nicht in verschlossenen Gefäßen oder Tüten transportieren. Am besten ein Körbchen mitnehmen.
  • Pilze nicht aus dem Boden herausreißen. Besser den Pilz mit einem scharfen Messer kurz über dem Boden abschneiden und die Schnittfläche mit Blättern abdecken. Oder den Stiel umfassend mit etwas Druck Richtung Boden, den Pilz vorsichtig herausdrehen. Denn Pilze bilden ein feines, unterirdisches Netz, welches so erhalten bleibt.
  • Der Wald in NRW ist zu zwei Drittel in Privatbesitz. Bitte die Rechte der Eigentümerinnen und Eigentümer beachten.